SPINK1-Gen

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 10.05.2021

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Synonym(e)

Pancreatic Secretory Trypsin Inhibitor; PCTT; PSTI; Serine Peptidase Inhibitor Kazal Type 1; Serine Protease Inhibitor Kazal-Type 1; Serine Protease Inhibitor, Kazal Type 1; SPINK1; Spink3; TATI; TCP; Tumor-Associated Trypsin Inhibitor

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Definition

SPINK ist das Akronym für „Serine Peptidase Inhibitor Kazal” und umfasst eine auf unterschiedlichen Chromosomen platzierten Genfamilie. Die Mitglieder dieser Genfamilie kodieren für die bestimmte Proteasen, die SPINK-Proteaseinhibitor-Familie des Kazal-Typs (SPINK). Hierbei handelt es sich um Serin-Peptidase-Inhibitoren. Diese enthalten mindestens eine inhibitorische Kazal-Domäne. Diese Domäne bindet an ihre Ziele, die Serin-Proteasen und hemmt deren proteolytische Funktionen. Diese regulatorische Hemmfunktion und ihre Feinabstimmung ist für viele Epithelien von fundamentaler Bedeutung.

Allgemeine Information

Das SPINK1-Gen ist auf Chromosom 5q32 lokalisiert und besteht aus vier Exons. SPINK1 kodiert für das SPINK1-Protein, ein Proteinprodukt von 79 Aminosäuren Länge, dem Serinprotease-Inhibitor Kazal Typ 1, der auch als pankreatischer sekretorischer Trypsin-Inhibitor (PSTI) bezeichnet wird. SPINK1 wurde urprünglich als “Tumor-assoziierter Trypsin-Inhibitor -TATI - aus dem Urin einer Patientin mit Ovarialkarzinom isoliert.

Im Pankreasgewebe übt SPINK1 eine inhibitorische Funktion bei der durch Trypsin-katalysierten vorzeitigen Aktivierung von Zymogenen aus.

Pathophysiologie

Polymorphismen im SPINK1-Gen sind assoziiert mit der hereditären Pankreatitis (s.u.Pankreatitis chronische) und der tropischen kalzifizierten Pankreatitis. Sie scheinen eine pathogenetischen Rolle zu spielen (Averbukh LD et al.2019).

SPINK1 wirkt nicht nur als Proteaseinhibitor, sondern auch als “Akute-Phase-Reaktant” sowie als Wachstumsfaktor (Räsänen K et al. 2016). Außerdem wurde gezeigt, dass es die Apoptose moduliert.

Eine Überexpression von SPINK1 kann bei verschiedenen Krebsarten, so auch beim Prostatkarzinomen nachgewiesen warden (Attard G et al. 2016). Überexpressionen können mit einem ungünstigen Verlauf assoziert sein (Räsänen K et al. 2016).

Literatur

  1. Attard G et al.(2016) Prostate cancer. Lancet. 2016 Jan 2;387(10013):70-82
  2. Averbukh LD et al.(2019) SPINK-1 Polymorphism as a Pancreatitis Risk Factor. Cureus. 11(1):e3852.
  3. Räsänen K et al. (2016) Emerging Roles of SPINK1 in Cancer. Clin Chem 62:449-457.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 10.05.2021