PD-L1 ist synonym mit CD274 und spielt eine entscheidende Rolle bei der Induktion und Aufrechterhaltung der Immuntoleranz gegenüber dem Selbst (Freeman GJ et al. (2000). Kodiert wir PD-L1 alias CD 274 durch das PD-L1-Gen das auf Chromosom 9p24.1 lokalisiert ist.
Als Ligand für den inhibitorischen Rezeptor PDCD1/PD-1 moduliert es die Aktivierungsschwelle von T-Zellen und begrenzt die T-Zell-Effektorreaktion (Mezzadra R et al. 2017). Durch einen noch unbekannten aktivierenden Rezeptor kann es T-Zell-Untergruppen, die überwiegend Interleukin-10 (IL10) produzieren, kostimulieren (Dong H et al.1999). Kann auch als Transkriptions-Koaktivator fungieren: Als Reaktion auf Hypoxie wandert es durch seine Interaktion mit phosphoryliertem STAT3 in den Zellkern und fördert die Transkription von GSDMC, was zu Pyroptose führt (Hou J et al.2020).
Der PDCD1-vermittelte Hemmweg wird von Tumoren ausgenutzt, um die Antitumorimmunität abzuschwächen und der Zerstörung durch das Immunsystem zu entgehen, wodurch das Überleben des Tumors erleichtert wird. Die Interaktion mit PDCD1/PD-1 hemmt die Effektorfunktion zytotoxischer T-Lymphozyten (CTLs). Die Blockade des PDCD1-vermittelten Signalwegs führt zur Umkehrung des erschöpften T-Zell-Phänotyps und zur Normalisierung der Antitumorreaktion, was eine Begründung für die Krebsimmuntherapie liefert .
Weitere Informationen s.u. CD274