Mykobiom

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 27.12.2018

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Definition

Der Begriff Mykobiom bezeichnet, in Analogie zu dem Begriff Mikrobiom (Mikrobiota), die Gesamtheit aller den Menschen oder andere Lebewesen besiedelnden, kommensalen oder pathogene Fungi.

Allgemeine Definition

Pilze und Bakterien sind, da in unserer Umwelt allgegenwärtig, ein integraler Bestandteil unserer körperlichen  Flora (Mikrobiom) von Haut, Lunge, Mund, Darm und Vagina. Im Darm wird die Zusammensetzung der Pilze durch Alter, Immunsystem, Ernährung, Medikamente und vorhandene Bakterien beeinflusst. Es wird angenommen, dass das Mykobiom wie auch die Bakterienbesiedlung der Organoberflächen, zu den physiologischen Funktionen und der Homöostase des Wirtes beiträgt.

Sowohl kommensale als auch pathogene Pilze können Hauterkrankungen hervorrufen oder verstärken (Jo JH et al. 2016). Ihre Zusammensetzung ist vom Zustand des Wirts, aber auch von der Beschaffenheit der betroffenen Körperstelle (z.B. Kopfhaut, Leiste, Zehenzwischenräume) abhängig. Weiterhin spielt das Lebensalter eine wesentliche Rolle in der Zusammensetzung des Mykobioms.

Interessanterweise beeinflusst auch das Alter bestimmte Dermatophytosen (z.B. Tinea capitis bei Kindern, Onychomykosen bei Erwachsenen). Bei dem Hautmykobiom gesunder Erwachsenener, dominieren in den meisten Fällen lipophile Pilze wie Malassezia-Spezies (Jo JH et al. 2016). Kinder (Alter <14 Jahre) wiesen neben Malassezia globosa eine differentere Pilzgemeinschaften, z.B. mit Eurotiomycetes auf.

Derzeit ist es noch schwierig zu definieren, wann ein  Mykobiom gesund ist (Pranab K et al. 2015). Untersuchungen an gesunden Individuen haben gezeigt, dass z.B. im Magen-Darm-Trakt > 60 Pilzgattungen und 184 Arten angetroffen werden können, wobei Candida Spezies die dominierende Gattung darstellt (Pranab K et al. 2015). Somit ist das Mykobiom des Darmes weniger divers als das sein „bakterielles“ Mikrobiom.

Kommensale, „gute“ Pilze und Hefen, können im Darm ein entscheidender Faktor zur Vorbeugung von pathologischen Prozessen sein. Ein Beispiel hierfür liefert das antagonistische Zusammenspiel von Saccharomyces boulardii, einer nicht-pathogene Hefe und Clostridium difficile. Bei Mäusen führte die Verabreichung von S. boulardii zu einer erhöhten Produktion von Immunglobulin A (IgA); weiterhin schützt Saccharomyces boulardii gegen Antibiotika-assoziierte Diarrhoe und rezidivierende Kolitits durch Clostridium difficile (Qamar A et al. 2001).

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Zuletzt aktualisiert am: 27.12.2018