Frailty-Kriterien

Zuletzt aktualisiert am: 12.12.2018

This article in english

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Die bekannteste Messskala für „Frailty“ stammt von Fried LP et al. (2001). Hierbei wird eine beginnende "Frailty" ("Prefrailty") von der eigentlichen "Frailty" unterschieden. Sind nur 2 der der Kriterien erfüllt, so spricht man vom Prefrailty-Syndrom, bei 3 oder > 3 zutreffenden Kriterien von einem Frailty-Syndrom. Die Definition nach Fried (Fried LP et al. 2001) stellt physiologische Kriterien (z. B. Kraft, Ausdauer) in den Mittelpunkt, was für die Beurteilung von Risiken wie Stürze oder medizinische Interventionen gerechtfertigt ist. Frailty kann jedoch ebenso eine soziale oder eine psychische "Frailty" umfassen.

Eine weitere klinisch brauchbare Klassifikation ist die CSHA (Clinical Frailty Scale) die 7 Abstufungen, unterscheidet. Ihre Validität entspricht in etwa der von komplexeren Skalen (Buta BJ et al. 2015).

Frailty-Kriterien nach Fried (2001). Nach Fried kann von einer Frailty ausgegangen werden, wenn mindestens 3-5 nachfolgenden Leitsymptome vorhanden sind:

  • Unbeabsichtigte Gewichtsreduktion von > 5 kg/Jahr, bzw. nach der Deutschen Gesellschaft für Ernährung definiert als Gewichtsverlust um > 5% in 3 Monaten oder > 10% in 6 Monaten.
  • Abnahme der groben Körperkraft (Handkraftmessung 20% gegenüber der Vergleichspopulation)
  • Subjektiv empfundene Erschöpfung
  • Reduzierte Ganggeschwindigkeit (5 m Gehstrecke mit 20% der Geschwindigkeit gegenüber der Vergleichspopulation), im Sinne einer reduzierten Mobilität
  • Reduzierte allgemeine Aktivität
  • Liegen nur 1 oder 2 Kriterien vor, spricht man von sogenannter Prefrailty.

 

Allgemeine Information

"Frailty" bzw. Gebrechlichkeit wird das gleichzeitige Auftreten verschiedener, z. T. krankheitsbedingter Einschränkungen verstanden, die ältere Menschen (gesundheitlich) weniger belastbar und damit anfälliger für Erkrankungen, Behinderungen oder Stürze machen (Xue QL 2011). Das Alterssyndrom "Frailty“ definiert sich durch eine Abnahme der Leistungsfähigkeit in den unterschiedlichen Organsystemen, die eine erhöhte Vulnerabilität durch ein negatives Ergebnis bedingt. Der ältere Organismus verliert zunehmend seine Leistungs- bzw. Kompensationsfähigkeit. Er  wird anfälliger für Erkrankungen u.U. mit wiederholten Krankenhausaufenthalten, mit Pflegebedürftigkeit, mit erhöhter Sterblichkeit."Frailty" als Syndrom ist mittlerweile weltweit akzeptiert.

Literatur

 

  1. Fried LP et al. (2001) Frailty in older adults: evidence for a phenotype. J Gerontol A Biol Sci Med Sci 56: M146-M156 

Zuletzt aktualisiert am: 12.12.2018