Folgende Kombinationen von Antikörpertest und Biopsie (Gesamt-IgA im Normbereich) sind denkbar:
- TTG-IgA- oder EmA-IgA-Antikörper erhöht, Biopsie mit Zottenschwund: Zöliakie gesichert
- TTG-IgA oder EmA-IgA-Antikörper in der Norm, Biopsie mit Zottenschwund: unklare Situation, andere Möglichkeiten für Zottenschwund abklären, Zöliakie möglich
- TTG-IgA- oder EmA-IgA-Antikörper erhöht, Biopsie OHNE Zottenschwund: potentielle Zöliakie oder Fehler bei der Probenuntersuchung oder bei der Antikörperbestimmung. In Absprache mit Patient / je nach Beschwerdebild sollte nach Möglichkeit noch keine glutenfreie Diät begonnen werden. Weitere Verlaufskontrollen notwendig
Bei IgA-Mangel:
TTG-IgA oder EmA-IgA-Antikörper in der Norm -> Bestimmung von IgG-Antikörpern gegen Gewebstransglutaminase oder deamidierte Gliadinpeptide (DGP-IgG)
Falls IgG-Antikörper erhöht: Biopsie. Falls Zottenschwund: Zöliakie gesichert, falls kein Zottenschwund: andere Ursache in Erwägung ziehen bzw. weitere glutenhaltige Ernährung und Verlaufskontrollen
Falls IgG-Antikörper in der Norm: Zöliakie unwahrscheinlich, andere Ursache für Beschwerden in Erwägung ziehen
Bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre kann die Diagnose in vielen Fällen auch ohne Durchführung einer Dünndarmbiopsie während einer Magen-Darm-Spiegelung gestellt werden. Dazu müssen sämtliche der folgenden Kriterien erfüllt sein:
- tTG-IgA mindestens 10-fach über der Normgrenze (Beispiel: Grenzwert ist 7 U/ml, Laborergbnis ist 91 U/ml: der Wert liegt damit 13-fach über dem Normwert)
- Entnahme einer zweiten Blutprobe und Bestimmung der Autoantikörper Endomysium (EMA-IgA)
Falls EMA-IgA ebenfalls positiv sind: Beginn der glutenfreien Diät, Zöliakie gesichert