Antikörper gegen deamidierten Gliadinpeptide

Zuletzt aktualisiert am: 30.05.2021

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Definition

Diese Gruppe von Gliadin-Antikörpern zeichnet sich durch eine bessere Aussagekraft aus als das ältere Verfahren zur Bestimmung der Gliadin-Antikörper. Das mit der Nahrung aufgenommene Gluten wird physiologischerweise im Darm nur bruchstückhaft abgebaut. Die verbleibenden Gliadinbruchstücke (Peptidketten) können durch die Schleimhaut aufgenommen werden.

Sie treffen auf das Enzym Transglutaminase. Die Transglutaminase löst bei den Peptiden eine Strukturänderung aus. Sie werden an bestimmten Eiweißbausteinen (Aminosäuren) deamidiert.

Die neueren Testverfahren weisen Antikörper gegen diese deamidierten Gliadinpeptide nach. Diese Testverfahren haben eine höhere Spezifität als die “alten” Gliadin-Antikörper. Sie ersetzen allerdings nicht die vorher genannten Verfahren der Auto-Antikörper.

Allgemeine Information

Folgende Kombinationen von Antikörpertest und Biopsie (Gesamt-IgA im Normbereich) sind denkbar:

  • TTG-IgA- oder EmA-IgA-Antikörper erhöht, Biopsie mit Zottenschwund: Zöliakie gesichert
  • TTG-IgA oder EmA-IgA-Antikörper in der Norm, Biopsie mit Zottenschwund: unklare Situation, andere Möglichkeiten für Zottenschwund abklären, Zöliakie möglich
  • TTG-IgA- oder EmA-IgA-Antikörper erhöht, Biopsie OHNE Zottenschwund: potentielle Zöliakie oder Fehler bei der Probenuntersuchung oder bei der Antikörperbestimmung. In Absprache mit Patient / je nach Beschwerdebild sollte nach Möglichkeit noch keine glutenfreie Diät begonnen werden. Weitere Verlaufskontrollen notwendig

Bei IgA-Mangel:

TTG-IgA oder EmA-IgA-Antikörper in der Norm -> Bestimmung von IgG-Antikörpern gegen Gewebstransglutaminase oder deamidierte Gliadinpeptide (DGP-IgG)

Falls IgG-Antikörper erhöht:  Biopsie. Falls Zottenschwund: Zöliakie gesichert, falls kein Zottenschwund: andere Ursache in Erwägung ziehen bzw. weitere glutenhaltige Ernährung und Verlaufskontrollen

Falls IgG-Antikörper in der Norm: Zöliakie unwahrscheinlich, andere Ursache für Beschwerden in Erwägung ziehen

Bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre kann die Diagnose in vielen Fällen auch ohne Durchführung einer Dünndarmbiopsie während einer Magen-Darm-Spiegelung gestellt werden. Dazu müssen sämtliche der folgenden Kriterien erfüllt sein:

  • tTG-IgA mindestens 10-fach über der Normgrenze (Beispiel: Grenzwert ist 7 U/ml, Laborergbnis ist 91 U/ml: der Wert liegt damit 13-fach über dem Normwert)
  • Entnahme einer zweiten Blutprobe und Bestimmung der Autoantikörper Endomysium (EMA-IgA)

Falls EMA-IgA ebenfalls positiv sind: Beginn der glutenfreien Diät, Zöliakie gesichert

Zuletzt aktualisiert am: 30.05.2021