Antibiotika, Hinweise zur Therapie

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 09.01.2020

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Hinweise zur Therapie mit Antibiotika

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Definition

Antibiotika sind zur Therapie von Infektionskrankheiten von essenzieller Bedeutung. Mit ihrer Einführung entwickelten sich weltweit die inzwischen bedrohlich zunehmende Resistenz gegen diese Medikamentengruppe. Neben dem Einsatz in der Humanmedizin fördern die antibiotischen Behandlungen in der Veterinärmedizin die Resistenzentwicklung. Auch in der Umwelt sind bereits relevante Mengen an Resistenzgenen festgestellt worden. Es wird angenommen. dass im Jahre 2050 rund 10 Millionen Menschen an Infektionen mit multiresistenten Erregern sterben werden (O`Neil J 2016). Die folgende Hinweise zur Antibiotikatherapie sollten nach Huggett S et al. beachtet werden:

Allgemeine Information

  • Antibiotika sind keine Antipyretika. Nur bei infektiöser Ursache verordnen. Fieber ohne weitere Entzündungsparameter (CRP, PCT, Leukozytose, Leukopenie, Linksverschiebung) ist keine Indikation zur Therapie.  
  • Eine gezielte Therapie ist anzustreben. Vor Beginn der antimikrobiellen Therapie ist Erregernachweis zu führen
  • Vor Beginn der Antibiotikatherapie nach Allergien gegenüber Antibiotika zu fragen
  • Die aktuelle Resistenzsituation in der Region bzw. in der Klinik ist bei der Therapieentscheidung zu erfragen
  • Kalkulierte (initiale) Antibiotikatherapie bis zum Eintreffen des Erregernachweises und der Resistenzbestimmung
  • Welcher Erreger kommt in Frage (Wunde, Endokarditis, Pneumonie, Harnwegsinfekt, Gynäkologische Infektion, Erysipel u.a.)?
  • Wurde der Infekt innerhalb oder außerhalb des Krankenhauses erworben?
  • War der Patient im Ausland?
  • Seit wann liegt der Patient im Krankenhaus?
  • Wie alt ist der Patient? Kommt er aus einem Pflegeheim?
  • Wie sind die Wundverhältnisse?
  • Welche Besonderheiten sind bei dem Patienten zu beachten? Nieren-, Leberfunktion, Schwangerschaft.
  • Falls möglich ist eine Monotherapie anzustreben.
  • Nach Erhalt der Resistenzbestimmung Umsetzen der initialen Antibiotikatherapie auf wirksame Substanzen bzw. auf Präparate mit einem schmaleren Spektrum.
  • Gleichzeitige Anwendung mehrerer nephro-bzw. ototoxischer Präparate ist zu vermeiden.
  • Therapiedauer: Antibiotika sind so kurz wie möglich, so lang wie notwendig einzusetzen. Sie können in der Regel 3 Tage nach Entfieberung abgesetzt werden.
  • Frühzeitige Umstellung von intravenöser auf eine orale Applikationsform
  • Fall der Patient 2-3 Tage nach Beginn der Antibiotikatherapie nicht entfiebert und ein antibiotikanachweis nicht gelingt: alle Ursachen eines Therapieversagens überdenken. Falls der Zustand des Patienten dies erlaubt: gfls. wirkungslose Therapie absetzen, mehrtägige Antibiotikapause, danach erneute Diagnostik.

Literatur

  1. Huggett S et al. (2018) Antibiotika Fibel 2018/2019. Asklepios, Medizinisch wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. S.VIII-IX

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