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17-beta-Estradiol
Synonym(e)
Definition
Beim 17-Beta-Estradiol handelt es sich um das wesentliche Östrogen der geschlechtsreifen Frau, aus den Granulosazellen des heranreifenden Follikels und bei der schwangeren Frauen in der Plazenta. 17-Beta-Estradiol entsteht aus der Aromatisierung von Testosteron, aber auch von Östron. Die Konzentration von 17-beta-Estradiol verändert sich im Laufe des weiblichen Zyklus. Beim Mann findet die Produktion im Hoden und in der Nebennierenrinde statt.
Allgemeine Information
Normwerte für Frauen (Normwerte in pg/ml) - Umrechnungsfaktor: pg/ml x 3,671 = pmol/l
- Präpubertär: < 20
- Früh follikulär: 20-190
- Präovulatorisch: 150-350
- Luteal: 100-200
- Postmenopausal: < 30
- Männer: <40
- Schwangerschaft 1. Trimenon: 300-7.000
- Schwangerschaft 2. Trimenon: 1.000-17.900
- Schwangerschaft 3. Trimenon: 4.300-17.600
Indikation
Verdacht auf Zyklusstörungen
Beurteilung der Ovarialfunktion
Monitoring der Follikelreifung (Eizellreifung)
Verdacht auf Östrogen-produzierende Tumoren
Bestimmung des Substitutionsbedarfs in der Menopause
Kontrolle der Sterilitätstherapie
Durchführung
Bestimmungsmethoden: ECLIA; LIA; ID-GC/MS
Klinik
Interpretation: erhöhte Werte bei Frauen
- Follikelpersistenz – Ausbleiben des Follikelsprungs mit übermäßiger Hormonproduktion
- Östrogenproduzierende Tumoren (Granulosa- und Thekazelltumor)
- Leberfunktionsstörungen wie Leberzirrhose (bindegewebiger Umbau der Leber mit Funktionseinschränkung) – Verlangsamung des Östradiolmetabolismus
- Nierenfunktionsstörungen – Verlangsamung des Östradiolmetabolismus
- Östrogensubstitution und -Überdosierung
- Periovulatorische Phase (Phase um den Eisprung herum)
- Gravidität (Schwangerschaft)
Interpretation: erhöhte Werte bei Männern
- Adipositas (Fettsucht)
- Hormonproduzierende Tumoren
- Leberfunktionsstörungen wie Leberzirrhose (bindegewebiger Umbau der Leber mit Funktionseinschränkung) – Verlangsamung des Östradiolmetabolismus
- Nierenfunktionsstörungen – Verlangsamung des Östradiolmetabolismus
Interpretation: erniedrigte Werte bei Frauen
- Primäre Ovarialinsuffizienz
- Menopause
- Sekundäre Ovarialinsuffizienz
- Einnahme von hormonellen Kontrazeptive
- Fehlende Stimulation des Ovars
- Hypophyseninsuffizienz: Corpus-luteum-Insuffizienz; Anovulation
Hinweis(e)
Bei der Interpretation der gemessenen Werte ist stets die Zyklusphase zu berücksichtigen (Angabe des Zyklustages am Tag der Blutentnahme bzw. Angabe des ersten Tages der letzten Regelblutung).
Literatur
- Böhm C et al. (2017) in: Neumeister B et al. Klinikleitfaden Labordiagnostik. Urban&Fischer Verlag München S. 341