Ursodesoxycholsäure

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor:Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 18.10.2020

This article in english

Synonym(e)

UDCA; Urso

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Ursodesoxycholsäure ist eine wasserlösliche, nicht toxische, natürliche Gallensäure, die besonders im Eisbären (ursus = lat. der Bär) gebildet wird. Sie findet als gut verträgliches Medikament zur Auflösung von kleinen Gallensteinen und zur Behandlung einer Reihe von Lebererkrankungen Verwendung. Ursodesoxycholsäure unterliegt einem enterohepatischen Kreislauf, wird also durch die Leber in die Galle ausgeschieden und durch den Dünndarm wieder resorbiert.

 

Halbwertzeit

Die biologische Halbwertszeit beträgt ca. 3-6 Tage.

Anwendungsgebiet/Verwendung

  • In der Dermatologie wird es beim Pruritus gravidarum erfolgreich eingesetzt ( Off-Label-Use).
  • Andere Indikation umfassen u.a. die Therapie von Gallensteinen, Gallenrefluxgastritis und die symptomatische Behandlung der primär biliären Zirrhose. Weiterhin:
  • nicht-obstruktiv cholestatische Erkrankungen, speziell der PBC und PSC

  • Medikamenten- induzierte Leberschäden

  • Hepatitiden

  • Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Änderung der Gallezusammensetzung mit Hilfe von UDCA bei Patienten mit Colitis ulcerosa auch zu einer Verminderung der Kolonkarzinomrate führt.

Schwangerschaft/Stillzeit

  • Die Einnahme im ersten Trimenon der Schwangerschaft ist nicht indizert, da keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
  • Während der Stillzeit wird die Einnahme wegen fehlender Datenlage nicht empfohlen.
  • Off-Label-Use bei der Therapie des Pruritus gravidarum.

Dosierung und Art der Anwendung

Behandlung des Pruritus gravidarum: 15 mg/kg KG/Tag p.o.

Unerwünschte Wirkungen

Bis auf milde Diarrhöen sind bei der Therapie des Pruritus gravidarum keine unerwünschten Wirkungen bekannt.

Wechselwirkungen

  • Verminderte enterale Resoprtion der Ursodesoxycholsäure bei gleichzeitiger Einnahme mit Colestyramin, Colestipol oder Aluminiumhydroxid- und/oder tonerdehaltigen Antazida.
  • Erhöhte Resorption von Ciclosporin durch Ursodesoxycholsäure.
  • Verminderte Resorption von Ciprofloxacin durch Ursodesoxycholsäure.
  • Verminderte Plasma-Spitzen-Konzentration des Calciumantagonisten Nitrendipin.
  • Induktion der Cytochrom P450-Enzyme durch Ursodesoxycholsäure möglich.

Präparate

Ursochol, Lithofalk

Literatur

  1. Leuschner U et al. (2005) Ursodeoxycholic acid in the therapy for primary biliary cirrhosis: effects on progression and prognosis. Z Gastroenterol 43: 1051-1059

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 18.10.2020