Trichophyton mentagrophytes

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 13.01.2025

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Synonym(e)

T. mentagrophytes; Trichophyton mentagrophytes var. granulosum

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Erstbeschreiber/Historie

Blanchard, 1896

Allgemeine Information

Zoophiler Dermatophyt. Neuere Subspecies werden auch anthrophil übertragen.  

Erreger

Ein neuer Genotyp von Tr. mentagrophytes, Tr. mentagrophytes International Transcribed Spacer (IST) Genotyp VII wird zunehmend als Ursache einer eitrig-abszedierenden Tinea pubogenitalis nach Südostasien-Reisen beobachtet. Die Übertragung erfolgt nicht zoophil, sondern anthrophil ausschließlich von Mensch zu Mensch. Dieser Erreger ist auch Ursache einer STI.

Ein weiterer anthrophiler Klon von Tr. mentagrophytes (Tr. mentagrophytes IST Genotyp VIII) wurde als neues Pathogen einer hoch entzündlichen Tinea cruris und Tinea corporis in Indien beschrieben. Die Übertragung erfolgt durch Körperkontakt oder durch kontaminierte Kleidung oder Bettwäsche (Kano R et al. 2020). Seit 2020 wird dieser „Clonal Offshot“ von T. mentagrophytes als neue Species T. indotineae klassifiziert.  Diese Species ist überwiegend Terbinafin-resistent. Charakteristisch sind Missense-Mutationen des Gens der Squalenepoxidase (SQLE).

Vorkommen/Epidemiologie

Weltweit verbreitet, mit Schwerpunkten in Nordamerika und Europa. Unterschiedliche Tierreservoire: Meerschweinchen, Kaninchen, Hamster. Der Anteil der in Mitteleuropa verbreiteten Variationen wird auf 10-20% aller Dermatophyten geschätzt.

Klinik

S.u. Tinea pedum, Tinea unguium, Tinea corporis, Tinea capitis profunda, Tinea capitis superficialis, Tinea barbae, Tinea manuum. Meist schleichender Befall der Interdigitalräume der Füße. Bei chronischen Verläufen häufig auch Übergreifen auf die Zehennägel und die unbehaarte Haut. Fingernägel, Kopfbehaarung oder Barthaare sind seltener betroffen.

Mikroskopie

Stark verzweigte Hyphen (2-6 Septen).

Spiralhyphen: Sehr zahlreich, häufig nur bei den stark pigmentierten oder körnigen Kulturen zu finden. Bei Fehlen kann die Kultur nur makroskopisch durch die Wuchsform identifiziert werden.

Mikrokonidien: Akladienförmig oder botrytisförmig angeordnet, rund (2-5 μm Ø) oder birnenförmig (Länge: 3-4 μm; Breite: 2-3 μm), meist lateral an Myzelverzweigungen 1. und 2. Grades ansetzend.

Makrokonidien: Wenn vorhanden meist walzenförmig, zigarrenförmig oder gestaucht, dünn- und glattwandig, 3-8 Kammern, Länge: 10-50 μm; Breite: 5-10 μm.

Selten Chlamydosporen, Raketthyphen oder Knotenorgane.

Literatur

  1. Aste N et al. (2003) Tinea pedis observed in Cagliari, Italy, between 1996 and 2000. Mycoses 46: 38-41
  2. Boralevi F et al. (2003) Lupus-erythematosus-Like Eruption Induced by Trichophyton mentagrophytes Infection. Dermatology 206: 303-306
  3. Kano R et al. (2020) Trichophyton indotineae sp. Nov.: A new highly terbinafine resistant anthrophilic dermatophyte species. Macopathologica 185: 947-958).

  4. Kupsch C det al. (2019) Trichophyton mentagrophytes - ein neuer Genotyp des zoophilen Dermatophyten verursacht sexuell übertragbare Infektionen. J Dtsch Dermatol Ges 17:493-502. 

  5. Nenoff P. et al. (2024) Alte Pilze in neuem Gewand- eine Herausforderung in Diagnostik und Therapie. JDDg 20-913-915

  6. Salim A, Young E (2002) Erythema multiforme associated with Trichophyton mentagrophytes infection. J Eur Acad Dermatol Venereol 16: 645-646

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