T-Zell-Lymphopenie infantile mit oder ohne NageldystrophieD81.4

Zuletzt aktualisiert am: 25.03.2022

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Synonym(e)

OMIM: 618806; TLIND; T-Zell-Immunschwäche, kongenitale Alopezie und Nageldystrophie sowie T-Zell-Lymphopenie, infantil, mit oder ohne Nageldystrophie, autosomal dominant

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Definition

Die „Infantile T-Zell-Lymphopenie mit oder ohne Nageldystrophie“ (TLIND) ist eine autosomal dominante Erkrankung, die durch eine verminderte Anzahl von T-Zellen, insbesondere von zytotoxischen CD8+ T-Zellen, gekennzeichnet ist und in der Regel bereits im Säuglingsalter auftritt.

Ätiopathogenese

Bosticardo et al. (2019) identifizierten bei 25 Kindern und 22 Erwachsenen mit TLIND heterozygote Mutationen im FOXN1-Gen. Bei den meisten Mutationen handelte es sich um Nonsense-, Frameshift- oder Spleißstellen-Mutationen, die zu einem Funktionsverlust führten.  Du et al. (2019) identifizierten mehrere Kinder mit heterozygoten FOXN1-Mutationen mit unterschiedlich verringerter Transkriptionsaktivität.

Klinisches Bild

Die Betroffenen neigen zu einer erhöhten Anfälligkeit für rezidivierende Infektionen, vor allem für Virusinfektionen der Atemwege. Der Schweregrad ist jedoch sehr unterschiedlich, und die Patienten verbessern sich in der Regel mit zunehmendem Alter in der Kindheit und im Erwachsenenalter, auch wenn die CD8+ T-Zellen im Vergleich zum Normalwert verringert bleiben.

Weitere Merkmale können ein kleiner Thymusschatten sein, der auf eine gestörte Thymusentwicklung hinweist, sowie Hauterscheinungen (atopische Dermatitis und Nageldystrophien: Koilonychie mit einer erheblichen Ausdünnung der Nagelplatte, kanalförmige Nageldystrophie, Querrillen in der Nagelplatte (Beau-Reil´sche Querfurchen), Leukonychien. Bei den meisten Patienten sind sowohl Finger-, als auch Zehennägel betroffen.

Therapie

Infektprophylaxe; eine Knochenmarkstransplantation führt nicht zur Heilung.

Hinweis(e)

Die Patienten werden häufig durch das Neugeborenen-Screening identifiziert, bei dem niedrige Werte von TRECs festgestellt werden.

Literatur

  1. Auricchio L et al. (2005) Nail dystrophy associated with a heterozygous mutation of the nude/SCID human FOXN1 (WHN) gene. Arch Dermatol 2005141:647-648.
  2. Bosticardo M et al. (2019) Heterozygous FOXN1 variants cause low TRECs and severe T cell lymphopenia, revealing a crucial role of FOXN1 in supporting early thymopoiesis. Am J Hum Genet 105: 549-561.
  3. Du Q et al. (2019) FOXN1 compound heterozygous mutations cause selective thymic hypoplasia in humans. J Clin Invest 129: 4724-4738.
  4. Pignata C et al.(1996) Congenital Alopecia and nail dystrophy associated with severe functional T-cell immunodeficiency in two sibs. Am J Med Genet 65:167-170.

Zuletzt aktualisiert am: 25.03.2022