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T-Plastik, defektverkleinernd gebogen
Synonym(e)
Gebogene T-Plastik
Erstbeschreiber/Historie
Schulz, 1998
Definition
Nahlappenplastik zur Hautdefektdeckung mittels Kombination einer Dreieckennaht und eines Rotationslappens zur Reduzierung der zu mobilisierenden Hautpartien, zur Minderung der Lappenspannung und Verhinderung von Lappennekrosen.
Allgemeine Information
- Man unterminiert den dreieckförmigen Exzisionsdefekt im Bereich des äußeren Winkels. Die kurze Dreieckseite ist im Sinne eines Rotationslappens halbbogig nach lateral zu verlängern. Eine Ecknaht, von der langen Inzisionslinie im unterminierten Winkel ausgehend, erfasst subepidermal die Rotationslappenspitze und endet als Rückstichnaht im gegenüberliegenden Wundrand ca. 3 mm seitlich des ersten Einstichs. Der Narbenverlauf gestaltet sich gebogen T-förmig. Das Adjektiv "defektverkleinernd" umschreibt die Tatsache, dass das Exzisionsareal zum Teil primär verschlossen wird, und der Restdefekt durch den dadurch kleiner ausfallenden und unter geringerer Spannung stehenden Rotationslappen zu decken ist.
- Indikation: Die Technik ist vor allem für den Handrückenbereich geeignet. Cave! Gefahr einer Lappennekrose! Entgegen der allgemeinen Annahme besitzt die Haut des Handrückens, obwohl von der Unterlage leicht in Falten abzuheben, relativ geringe verschiebbare gut vaskularisierte Partien, so dass bei Lappenplastiken ohne die Technik der gebogenen T-Naht meist eine Spalthauttransplantation des Sekundärdefektes erforderlich wäre, um Nekrosen zu verhindern. Weitere Anwendungsbereiche sind der äußere und innere Augenlidwinkel, der seitliche Nasenabhang und die Retroaurikularregion.
Literatur
- Schulz H (1998) Rationelle Methoden der Defektdeckung in der Praxis. In: Garbe C, Rassner G (Hrsg) Dermatologie, Leitlinien und Qualitätssicherung für Diagnostik und Therapie. Springer, Berlin Heidelberg New York, S. 538-541