RickettsienpockenA79.1

Shankmann, 1946

Seltene, durch Rickettsia acarii ausgelöste Rickettsiose, übertragen durch Mäuse- und Rattenmilben.

Rickettsia acarii ist ein Mitglied der "spotted fever group", die ebenfalls Rickettsia rickettsii mit einschließt, den Erreger des Rocky Mountain spotted fever.

Kleinere Endemien entwickelten sich in den letzten Jahren v.a. in New York. Insgesamt sind bis 2010 etwa 800 Fälle bekannt geworden.

V.a. Unterschenkel, Knöchelpartien, Unterarme und Rücken sind befallen.

Beginn mit Kopfschmerzen (89% der Pat.), Myalgien (39%) sowie hohem Fieber (100%) zwischen 38 und 40 °C. An der Übertragungsstelle selbst entwickelt sich eine Papulovesikel. Zudem entwickeln sich eine regionale Lymphadenopathie, kurz darauf, am 3. bis 5. Fiebertag, ein makulopapulöses oder vesikulöses bzw. varizelliformes Exanthem. Seltener sind Lymphadenopathien, GI-Störungen (28%), sowie Arthralgien (28%).

Milde Leukopenie und Thrombopenie und seltener Leukozytose sind vorhanden. Die BSG ist deutlich erhöht (1. Stunde > 90). Selten sind Störungen des Leberstoffwechsels vorhanden.

Frühe Läsionen zeigen eine superfizielle und tiefe perivaskuläre Dermatitis, bestehend aus Lymphozyten, Makrophagen sowie vereinzelt auch neutrophilen Granulozyten. Unterschiedlich stark ausgeprägtes Ödem im Papillarkörper. Kein Hinweis auf leukozytoklastische Vaskulitis. Mit entsprechenden Anti-Rickettsien Antikörpern lassen sich Rickettsien in monukleären Zellen des Infiltrates nachweisen.

Varizellen.

Narbenbildung bei ulzerierten Effloreszenzen.

S.u. Rickettsiosen. Therapie mit Doxycyclin 100 mg/Tag p.o. über 7 Tage.

Günstig; Temperaturen normalisieren sich innerhalb von 24-48 Std. nach Gabe des Antibiotikums.