RäudeB88.0

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 17.11.2019

This article in english

Synonym(e)

Falsche Krätze; Mange (engl.); Pseudoskabies; Tierkrätze; Tierräude; Tierräuden; Trugkrätze

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Fellveränderungen bei verschiedenen Säugetierarten durch parasitischen Milbenbefall. Bei den befallenen Tieren bestehen meist Haarausfall und Erosionen, teils auch krustige Beläge. Typisch ist der starke Juckreiz der Tiere. Bei über 43 Tierarten aus 41 Familien und 8 Ordnungen sind bisher Sarcoptesräuden durch Varietäten von Sarcoptes scabiei oder nah verwandte Milben (Psoroptes, Notoedres) nachgewiesen.

Übertragung der (Räude-) Milben auf den Menschen ist möglich, wobei die Milben sich in der menschlichen Haut nicht einnisten und vermehren können (Mensch ist Fehlwirt). Gangstrukturen fehlen.

Die klinische Diagnose für diese Hauterscheinungen lautet: Pseudoskabies oder auch Trugkrätze.

Einteilung

Vergleiche die Hautveränderungen des Menschen bei:

Auf Menschen übertragbare Räude findet sich auch bei Rind, Schwein, Ziege, Schaf, Kaninchen, Kamel, Dromedar, Pferd, Fuchs und Frettchen. 

Manifestation

V.a. auftretend bei Personen die engen Kontakt zu diesen Tieren haben (Tierpfleger, Landwirte, Haustierhalter).

Klinisches Bild

Bei von einer Tierräude befallenen Menschen sind in der Regel keine Milbengänge nachweisbar. Nachweisbar sind juckende, meist urtikarielle Papeln, hervorgerufen durch Einstiche und kurzfristiges oberflächliches Eindringen der Milben in die Haut.

Therapie

Symptomatische, antipruriginöse Therapie. Sanierung der befallenen Tiere.

Hinweis(e)

Bei der "Pseudoskabies" werden die Prädilektionsstellen der "humanen Skabies" nicht befallen. Hingegen kann das Gesicht befallen sein. Weiterhin fehlen stets Gangstrukturen!

Literatur

  1. Flinders DC et al. (2004) Pediculosis and scabies. Am Fam Physician 69: 341-348
  2. Kraiß A et al. (1987) Die Sarcoptes - Räude des Hundes: Erregerbiologie, Epidemiologie, Pathogenese, Klinik, Diagnose und Behandlung. Tierärztl Prax 15:311-317
  3. Li CP et al. (2003) Diarrhea and acaroid mites: a clinical study. World J Gastroenterol 9: 1621-1624
  4. Schaller M, Sander CA, Plewig G (2003) Demodex abscesses: clinical and therapeutic challenges. J Am Acad Dermatol 49: S272-274
  5. Schuster R et al. (2001) Liver fluke infection and sarcoptic mange in red foxes in Berlin. Berl Munch Tierarztl Wochenschr 114: 193-196

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 17.11.2019