Purpura thrombozytopenischeM31.1; M69.61(Thrombozytopenie)

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 16.03.2022

This article in english

Synonym(e)

Purpura bei Thrombozytopenie; Thrombozytopenische Purpura

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Polyätiologische, mikroangiopathische, meist kleinfleckige Purpura (Petechien) ausgelöst durch eine Thromboyztopenie unterschiedlicher Ätiologie und unterschiedlichen Schweregrades.  

Ätiopathogenese

Ursachen der Thrombozytopenie sind u.a.:

  • Bildungsstörungen:
    • Verminderte Megakaryozytopoese:
      • Angeboren
      • Erworben: Z.B. durch Medikamente, Strahlentherapie, Chemikalien, Viren, bakterielle Infektionen.
      • Verdrängung: Z.B. durch Knochenmarkskarzinose, Leukämien, maligne Lymphome (z.B. Plasmozytom), Osteomyelofibrose.
    • Ineffektive Thrombozytopoese: Z.B. Wiskott-Aldrich-Syndrom.
  • Erhöhter Abbau bzw. Verbrauch:
    • Immunologisch:
      • Primäre Autoantikörperbildung: Z.B. idiopathische thrombozytopenische Purpura.
      • Sekundäre Autoantikörperbildung: Z.B. Medikamente, Kollagenosen, Immunkomplexerkrankungen, Antiphospholipid-Antikörper-Syndrom).
    • Nicht-immunologisch:
      • Z.B. dissemenierte intravasale Gerinnung.
  • Verteilungsstörungen:
    • Z.B. Thrombozytenpooling in der Milz bei Splenomegalie.

Klinisches Bild

Das klinische Bild der thombopenischen Purpura (Thrombozytenzahl <140.000/ul) ist durch orthostatische, unscharf begrenzte, (feinfleckige - nicht-palpable) petechiale Blutungen gekennzeichnet (Blutung: Überprüfung durch Diaskopie - einfach durchzuführen mittels fester Daumenkompression der Haut ). Gehäuft bestehen gleichzeitig auch Kapillarschädigungen. Bei rezidivierendem Verlauf der orthostatischen petechialen Blutungen kommt es zu flächigen Pigmentierungen durch Hämosiderinablagerungen.  

Bei fortgeschrittener Thromboyztopenie kann es zu flächigen Einblutungen kommen. Auch sind lineare Muster in Kratzspuren (Purpura factitia) möglich. In diesen Fällen ist stets die Abklärung einer vorliegenden Gerinnungsstörung gefordert.       

Häufig ist die Thrombozytopenie nicht bekannt, da in der Regel keine Blutungsgefahr besteht, so lange die Zahl funktionstüchtiger Thromboyzten > 30.000/ul liegt und die plasmatische Gerinnnung normal ist. 

Therapie

Unterschiedlich je nach auslösender Ursache.

Meiden eines auslösenden Medikamentes. Je nach Klinik und Thrombozytenzahl sind systemische Glukokortikoide indiziert, z.B. Prednison (z.B. Decortin) initial 100 mg/Tag, schrittweise Reduktion nach Klinik.

Die Behandlung der Thrombozytopenie ist eine unter internistischer Kontrolle durchzuführende Behandlung. 

Hinweis(e)

Die thrombozytopenische Purpura ist nicht zu verwechseln mit dem Moschcowitz-Syndrom, der thrombotisch thrombozytopenischen Purpura.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 16.03.2022