Pappataci-FieberA93.1

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 19.02.2021

This article in english

Synonym(e)

Drittetags-Fieber; Hundskrankheit; Phlebotomusfieber; Sandfly-Fever; Sommerfieber

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Grippeähnliche Viruserkrankung durch Bunyaviren (Bunyaviridae), die von Phlebotomus pappatasii, dem Phlebotomus-Fieber-Virus übertragen werden. S.a.u. Phlebotomen.

Erreger

Bunyaviren ("Phleboviren") verschiedener Serotypen. Von pathogenetischer Bedeutung sind insbes. die Erreger des sizilianischen Typs des Sandfliegen-Fiebers (Sicilian SF, SFS), des Toscana-Typs (SF-Toscana, TOS) und des Neapel-Typs (SF-Naples, SFN).

Natürliche Wirte sind Nutztiere wie Hunde, Schafe und Rinder oder wildlebende Kleintiere wie z.B. Waldmäuse.

SFS und SFN sind weit verbreitet im Mittelmeerraum und arabischen Ländern.

TOS wurde bisher nur in einigen Regionen Italiens, Portugals, Spaniens und Zyperns nachgewiesen.

Vorkommen/Epidemiologie

Auftreten in den Sommer- und Herbstmonaten in Endemiegebieten des Mittelmeeres, des Balkans, des Nahen Ostens und des Mittleren Ostens, Zentralasien und Ostafrika.

Klinisches Bild

Allgemein: 2-4-tägiges, akut einsetzendes Fieber, Kopfschmerzen, retrobulbäre Augenschmerzen, Konjunktivitis, gerötetes Gesicht.

Integument: Heiße, trockene Haut. Haut- und Schleimhautblutungen kommen vor, selten morbilliforme Exantheme, roseoläre Exantheme, scarlatiniforme Exantheme oder urtikarielle Exantheme. Fleckige oder streifenförmige, düsterrote Enantheme, vor allem am weichen Gaumen. Gelegentlich schleimige Gastroenteritiden, Bradykardie.

Labor

Leukopenie.

Differentialdiagnose

Komplikation(en)

Aseptische Meningitis, Lähmungen, Zephalgien bei Infektionen mit TOS (meist ca. 2 Wochen nach Abklingen febrilen der Symptomatik auftretend).

Therapie

Symptomatische Therapie mit fiebersenkenden und schmerzlindernden Mitteln wie Paracetamol (z.B. Ben-u-ron Tbl.) 3mal/Tag 500 mg p.o. Abklingen der Beschwerden i.d.R. innerhalb weniger Tage.

Verlauf/Prognose

Günstig.

Literatur

  1. Baldelli F et al. (2004) Unusual presentation of life-threatening Toscana virus meningoencephalitis. Clin Infect Dis 38: 515-520
  2. Fisher AF et al. (2003) Induction of severe disease in hamsters by two sandfly fever group viruses, Punta toro and Gabek Forest (Phlebovirus, Bunyaviridae), similar to that caused by Rift Valley fever virus. Am J Trop Med Hyg 69: 269-276
  3. Fleming J et al. (1947) Sandfly Fever, Review of 664 cases. Lancet I 443-446
  4. RKI (1996) Epidemiologisches Bulletin 32/96  

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 19.02.2021