Papillitis eruptive lingualeH46
Synonym(e)
Eruptive linguale Papillitis; Eruptive lingual papillitis, Transiente linguale Papillitis; Linguale eruptive Papillitis; Papillitis transiente
Erstbeschreiber/Historie
Lacour, 1997
Definition
Akute, v.a. bei Kindern auftretende Stomatitis ungeklärter Ätiologie (virale Erkrankung?).
Vorkommen/Epidemiologie
Inzidenz: 0,8/1.000 Kinder.
Ätiopathogenese
Virale Infeke? Unverträglichkeitsreaktionen, gastrointestinale Erkrankungen?
Manifestation
Überwiegend bei Kleinkindern, selten bei Erwachsenen auftretend.
Klinik
Harmlose, plötzlich auftretende (ohne Prodromi), meist stark brennende, entzündliche, hypertrophe Papillen an der Zungenspitze oder den Seitenränder der Zunge. Keine Vesikel oder Erosionen. Meist keine Veränderung des Allgemeinzustandes. Einige Patienten leiden unter kurzzeitigem (maximal 2 Tage) Fieber bis 39 °C. Die Inzidenz ist im Frühjahr (April) und Herbst (Oktober) erhöht. Submaxilläre und zervikale Lymphknoten können indolent vergrößert (bei 40% der Erkrankten) sein. Spontane Remission nach 2-15 Tagen.
Histologie
Hypertrophe fungiforme Papille, dermale Infiltrate bevorzugt aus neutrophilen Granulozyten; minimale Spongiose, dilatierte Kapillaren.
Differentialdiagnose
Hand-Fuß-Mund-Krankheit; hypertrophe Papillen bei Nahrungsmittelallergien; Psoriasis vulgaris; Ciclosporin A-Behandlungen.
Therapie
Da eine harmlose Erkrankung vorliegt, ist nur symptomatische Therapie notwendig.
Literatur
- Kalogirou EM et al. (2017) Transient lingual papillitis: A retrospective study of 11 cases and review of the
literature.J Clin Exp Dent 9:e157-e162. - Lacour JP, Perrin C (1997) Eruptive familial lingual papillitis: a new entity? Pediatr Dermatol 14: 13-16
- Roux O et al. (2004) Erupitve lingual papillitis with household transmission: a prospective clinical study. Br J Dermatol 150: 299-303