Melanocortinrezeptor

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor:Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

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Synonym(e)

MCR; Melanocortinrezeptoren

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Definition

 

Gruppe von G-Protein-gekoppelten Rezeptoren, die die Wirkungen der Melanocortine – Melanotropine (MSH) und Adrenocorticotropin (ACTH) – vermitteln. 5 Melanocortinrezeptoren sind bisher beschrieben. Sie werden als MC1R - MC5R abgekürzt. 2 endogene Antagonisten des Melanocortin-Systems sind bekannt. Agouti und AGRP.

Melanocortin-1-Rezeptor (MC1R): wird auf Melanozyten exprimiert und kontrolliert die Hautbräunung. Dieser Rezeptor wird durch den Extension-Locus codiert. Der MC1-Rezeptor aktiviert  nach Stimulation durch alpha-MSH eine komplexe Signalkaskade, die zur Melaninproduktion (Eumelanin) führt. Die Aktivierung kann durch das Agouti-Signal-Protein (ASIP) antagonisiert werden.

Melanocortin-2-Rezeptor (MC2R): Wird auch als ACTH-Rezeptor bezeichnet. MC2R findet sich in der Nebennierenrinde und vermittelt dort die Wirkungen des ACTH (Freisetzung der Glukokortikoide).

Melanocortin-3-Rezeptor (MC3R): Wird im Gehirn (dort insbesondere in Regionen des Hypothalamus in der Nähe des organum vasculosum laminae terminalis), der Plazenta, dem Darmgewebe, aber nicht in der Nebennierenrinde oder in Melanozyten exprimiert. MC3R wird durch die alpha- beta-gamma- Melanozyten-stimulierende Hormone sowie durch ACTH aktiviert.

Melanocortin-4-Rezeptor (MC4R): Dieser Rezeptor wird (wie MC3R) im Gehirn (dort insbesondere in Regionen des Hypothalamus in der Nähe des organum vasculosum laminae terminalis) und im Darm  exprimiert. MC4R wird durch alpha-MSH, beta-MSH und ACTH aktiviert. MC4R ist in die Regulation von vegetativen Reaktionen sowie in die Regelung der Energiehomöostase (z.B. Regelung der Körpertemperatur) involviert. Seine Aktivierung führt zur Unterdrückung des Hungergefühls und zur Steigerung der Libido.  Mutationen im MC4R-Gen können mit Adipositas einhergehen.

Melanocortin-5-Rezeptor (MC5R): MC5R wird in zahlreichen peripheren Geweben exprimiert, so in den Nebennieren, in Adipozyten und Leukozyten. Über seine Wirkung ist wenig bekannt. Er ist in der exokrinen Funktion v.a. der Talgdrüsen eingebunden.     

ACTH ist neben seiner Wirkung auf MC2R ein potenter Agonist für alle Melanocortinrezeptoren.  Alpha-MSH ist ein Agonist für MC1R, MC3R und MC4R, gamma-MSH ist nur der Agonist für MC3R.

Allgemeine Information

  • Melanocortin-1-Rezeptor (MC1R): wird auf Melanozyten exprimiert und kontrolliert die Hautbräunung. Dieser Rezeptor wird durch den Extension-Locus codiert. Der MC1-Rezeptor aktiviert  nach Stimulation durch alpha-MSH eine komplexe Signalkaskade, die zur Melaninproduktion (Eumelanin) führt. Die Aktivierung kann durch das Agouti-Signal-Protein (ASIP) antagonisiert werden.
  • Melanocortin-2-Rezeptor (MC2R): Wird auch als ACTH-Rezeptor bezeichnet. MC2R findet sich in der Nebennierenrinde und vermittelt dort die Wirkungen des ACTH (Freisetzung der Glukokortikoide).
  • Melanocortin-3-Rezeptor (MC3R): Wird im Gehirn (dort insbesondere in Regionen des Hypothalamus in der Nähe des organum vasculosum laminae terminalis), der Plazenta, dem Darmgewebe, aber nicht in der Nebennierenrinde oder in Melanozyten exprimiert. MC3R wird durch die alpha- beta-gamma- Melanozyten-stimulierende Hormone sowie durch ACTH aktiviert.
  • Melanocortin-4-Rezeptor (MC4R): Dieser Rezeptor wird (wie MC3R) im Gehirn (dort insbesondere in Regionen des Hypothalamus in der Nähe des organum vasculosum laminae terminalis) und im Darm  exprimiert. MC4R wird durch alpha-MSH, beta-MSH und ACTH aktiviert. MC4R ist in die Regulation von vegetativen Reaktionen sowie in die Regelung der Energiehomöostase (z.B. Regelung der Körpertemperatur) involviert. Seine Aktivierung führt zur Unterdrückung des Hungergefühls und zur Steigerung der Libido.  Mutationen im MC4R-Gen können mit Adipositas einhergehen.
  • Melanocortin-5-Rezeptor (MC5R): MC5R wird in zahlreichen peripheren Geweben exprimiert, so in den Nebennieren, in Adipozyten und Leukozyten. Über seine Wirkung ist wenig bekannt. Dieser Rezeptor ist in die exokrine Funktion v.a. der Talgdrüsen eingebunden.     

 

Literatur

  1. Elincx-Benizri S et al. (2014) The Melanocortin 1 Receptor (Mc1r) Variants Do Not Account for the Co-occurrence of Parkinson's Disease and Malignant Melanoma. J Mol Neurosci 54:820-825
  2. Taylor NJ et al. (2014) Inherited variation at MC1R and ASIP and association with melanoma-specific survival. Int J Cancer doi: 10.1002/ijc.29317

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017