MEDNIK-Syndrom

Zuletzt aktualisiert am: 27.01.2022

This article in english

Synonym(e)

EKV3; Erythrokeratodermia variabilis 3; Erythrokeratodermia variabilis vom Kamouraska Typ; Mental Retardation, Enteropathy, Deafness, Peripheral Neuropathy, Ichthyosis, and Keratoderma; OMIM: 609313; ORPHA:171851

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

MEDNIK ist das Akronym für Mental Retardation, Enteropathy, Deafness, Peripheral Neuropathy, Ichthyosis, and Keratoderma. Das MEDNIK-Syndrom ist eine seltene, autosomal rezessiv vererbte seltene Krankheit, die durch geistige Behinderung, Ichthyose, Hörverlust, periphere Neuropathie, Enteropathie und Keratodermie gekennzeichnet ist.

 

Vorkommen/Epidemiologie

Prävalenz: <1 / 1 000 000

Ätiopathogenese

Der Erkrankung liegen Mutationen im AP1S1-Gen vor, das auf Chromosom 7 am Genort q22.1 lokalisiert ist. AP1S1 kodiert für die Subunit Sigma1a des AP-1 Komplexes, der beim Aufbau der Clathrin-Hülle und beim Transport zwischen dem trans-Golgi-Netzwerk, Endosomen und der Plasmamembran eine Rolle spielt.

Offenbar führen unterschiedliche Mutationen in AP1S1 zu unterschiedlichen Phänotypen. Einmal kann der Verlust der AP1S1-Funktion zu einem Defekt der intestinalen Epithelbarriere führen und zu einer nicht-syndromale Form der kongenitalen Diarrhöe, während andere trunkierende AP1S1-Mutationen das MEDNIK-Syndrom verursachen, das durch mentale Retardierung, Enteropathie, Taubheit, Neuropathie, Ichthyose und Keratodermie gekennzeichnet ist.

Im Falle des Patienten von Incecik F et al. (2018) mit MEDNIK-Syndrom ergab die Sequenzierung des AP1S1-Gens eine homozygote Insertion c.364dupG (NM_001283.4), die zu einem Frameshift des Leserasters führt (p.D122Gfs*18).

Literatur

  1. Incecik F et al. (2018) MEDNIK syndrome with a frame shift causing mutation in AP1S1 gene and literature review of the clinical features. Metab Brain Dis 33:2065-2068.
  2. Klee KMC et al. (2020) AP1S1 missense mutations cause a congenital enteropathy via an epithelial barrier defect. Hum Genet 139:1247-1259. 
  3. Martinelli D et al. (2014) AP1S1 defect causing MEDNIK syndrome: a new adaptinopathy associated with defective copper metabolism. Annals of the New York Academy of Sciences 1314: 55–63.
  4. Martinelli D et al. (2013) MEDNIK syndrome: a novel defect of copper metabolism treatable by zinc acetate therapy. Brain 136: 872–881
  5. Saba TG et al. (2005) An atypical form of erythrokeratodermia variabilis maps to chromosome 7q22. Human genetics 116: 167–171

Zuletzt aktualisiert am: 27.01.2022