Lipidtransferproteine

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 25.05.2018

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Synonym(e)

Lipidtransferprotein; Lipid transfer protein; Lipidtransfer-Protein; Lipid-Transfer-Protein; Lipidtransfer-Proteine; Lipid-Transfer-Proteine; Lipid transfer proteins; LTP; Nichtspezifisches Lipidtransferprotein; nsLTP

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Definition

Weit verbreitete kompakte, phylogenetich stark konservierte, pflanzliche,  hitze- und säurestabile (keine Degradierung durch gastroenterologische Verdauungsenzyme) Proteinfamilie (Panallergene). Lipidtransferproteine werden in 2 Subfamilien eingeteilt:

  • LTP1 (9-10kDa)
  • und
  • LTP2 (6-7kDa).

Alle bekannten als Allergene wikrsame Lpidtransferproteine  gehören der Subfamilie LTP1 an.  

Lipidtransferproteine (LTPs) haben eine Funktion beim zytoplasmatischen Transport von Lipiden (Lipidtransfer), sowie beim Aufbau der wachshaltigen Kutikula auf der äußeren Schicht der Blätter (Kutikula). Weiterhin sind sie an der Abwehr biotischer (Bakterien, Pilze) und abiotíscher (Kälte, Dürre) Stressoren beteiligt. Sie wurden als PR-14-Proteine (PR: "pathogenesis-related") den pflanzlichen Stressproteinen zugeordnet (Peterson A, 2015). Ihrer Funktion angepasst sind PR-Proteine im Allgemeinen Hitze-, Säure- und Protease-resistent, sodass die Häufigkeit der systemischen Reaktionen (in >35% der Fälle) erklärbar wird (Vanstreels L et al. 2014).   

Bemerkung: das LTP-haltige Pru p 3 des Pfirsichs ist in der Schale 7x stärker angereichert als im Fruchtfleisch. 

Lipidtransferproteine (LTP) sind die Major-Allergene bei Patienten, die Sensibilisierungen auf Früchte der Rosacea-Familie (Mal d 3: Apfel, Aprikose, Pru av 3:  Kirsche, Pflaume und Pfirsich) u.a. (z.B. Vit v 1: Weintraube, Cor a 8: Haselnuss) entwickeln, gleichzeitig jedoch nicht allergisch gegen Birken-Pollen sind.

Lipidtransferproteine verursachen z.B. schwere Reaktionen ( Kreuzreaktion) nach Obst- und Gemüsegenuss z.B. durch eine primäre gastrointestinal erfolgte Sensibilisierung durch Pru p3, das Major-Allergen von Pfirsichen.

Hinweis(e)

Die Bezeichnung resultiert aus ihrer ursprünglich vermuteten Funktion, Phospholipide von den Ribosomen zu den Mitochondrien zu transportieren.  

Literatur

  1. Asero et al (2001) Allergy to nonspecific lipid transfer proteins in Rosaceae: a comparative study of different in vivo diagnostic methods. Ann Allergy Asthma Immunol 87: 68-71
  2. Gebhardt et al (2009) 10 kDa lipid transfer protein: the main allergenic structure in a German patient with anaphylaxis to blueberry. Allergy 64: 498-49
  3. Petersen A et al. (2015) Stabile pflanzliche Nahrungsmittelallergene I: Lipid-Transfer-Proteine. In: Kleine-Tebbe J et al. Hrsg Molekulare Allergie-Diagnostik. Springer Verlag Berlin-Heidelberg S 45-59 
  4. Romano et al (2009) Allergy to peanut lipid transfer protein (LTP): frequency and cross-reactivity between peanut and peach LTP. Eur Ann Allergy Clin Immunol 41: 106 -111
  5. Vanstreels L et al. (2014) Double sensitization to PR10 and PR-14 proteins. Hautarzt 65:1017-1018.
     

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Zuletzt aktualisiert am: 25.05.2018