Lichenoides TuberkulidA18.4

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 24.08.2025

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Synonym(e)

Hauttuberkuklid lichenoides; Lichenoides Hauttuberkulid; Lichenoides Tuberkulid; Lichen scrophulosorum; Tuberculosis cutis lichenoides; Tuberkulid lichenoides

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Erstbeschreiber/Historie

Hebra 1860

Definition

Seltene Erkrankung mit Auftreten von follikulären, lichenoiden Papeln bei hypererger Immunitätslage. Abgelaufene Organtuberkulosen werden gelegentlich angegeben. Der Ausfall der Tuberkulinreaktion ist uncharakteristisch. 

Vorkommen/Epidemiologie

Variabele Prävalenz von 0,1% der kutanen Tuberkulosen in Japan v.s 33% in Indien (Gramminger C et al. 2025).

Ätiopathogenese

Tuberkulid. Unklare Pathogenese. Bei 72% der Patienten kann eine systemische Tuberkulose nachgewiesen werden. Auch über das Auftreten nach Impfungen wurde berichtet (Gramminger C et al. 2025).

Manifestation

Vor allem bei Kindern und Jugendlichen auftretend.

Lokalisation

Vor allem seitliche Rumpfpartien.

Klinik

Symmetrisch angeordnete, auch längs der Hautspaltlinien verlaufende, disseminierte oder auch gruppierte, stets follikuläre oder perifollikuläre, spitzkegelige, gelb-braune, rötliche oder hautfarbene, lichenoide, meist schuppende Papeln, teils einzelnstehend, teils auch konfluierend. Die follikulären Papeln heilen narbenlos ab! 

Histologie

Perifollikuläre oder follikuläre tuberkuloide Strukturen: Langhans-Riesenzellen, kleine Nekroseherde. Keine Mykobakterien nachweisbar oder anzüchtbar.

Diagnose

Positive Tuberkulinreaktion. Kulturelle Anzucht aus läsionalem Gewebe ist negativ. 

Differentialdiagnose

Externe Therapie

Ggf. Lotio alba oder Glukokortikoid-Externa wie 0,25% Prednicarbat-Creme (z.B. Dermatop Creme). Gewöhnlich Rückbildung nach wenigen Wochen. Rezidive möglich.

Interne Therapie

Behandlung der Grunderkrankung mit systemischer Chemotherapie, s. unter Tuberculosis cutis luposa.

Verlauf/Prognose

Die Ekrankung entwickelt sich langsam. Gewöhnlich Rückbildung nach wenigen Wochen/Monaten. Rezidive sind möglich. 

Literatur

  1. Gramminger C et al. (2025) Recognising cutaneous tuberculosis. J Dtsch Dermatol Ges 23:793-802. 
  2. Joshi HS et al. (2014) Lichen scrofulosorum. BMJ Case Rep:bcr2013200858. doi: 10.1136/bcr-2013-200858.

  3. Orfanos C (1970) Tuberkulose der Haut.In: HA Gottron et al. (Eds.) Dermatologie und Venerologie. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, S.316-318 
  4. von Hebra F, Kaposi M (1860) Lichen scrofulosorum. In: Lehrbuch der Hautkrankheiten. Band 1, Enke, Erlangen, S. 198
  5. von Hebra F (1868) Lichen scrofulosorum. In: Fagge CH, Pyesmoth PH (eds.) Diseases of the skin. Band 2, New Sydenham Society London, S. 58

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Zuletzt aktualisiert am: 24.08.2025