Lepra tuberculoidesA30.10

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 13.04.2021

This article in english

Synonym(e)

Lepra maculoanaesthetica; Lepra tuberkuloide; Paucibazilläre Lepra; Tuberkuloide Lepra; Tuberkuloid leprosy

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Die pauzibazilläre tuberkuloide Lepra ist eine relativ benigne, gewöhnlich nicht kontagiöse Lepraform, die sich bei guter Abwehrlage des Organismus einstellt. Patienten bauen bei dieser Lepraform eine spezifische Immunantwort auf. Unterschieden wird eine Minor- und eine Majorform.

Lokalisation

Häufig im Ausbreitungsgebiet eines Nerven.

Klinisches Bild

Hauterscheinungen: Einige wenige, asymmetrisch angeordnete, scharf begrenzte, rötliche oder rötlich-violette Plaques die sich randwärts vergrößern und zentral mit Depigmentierung und leichter Atrophie abheilen. Sensibilitätsstörungen: Zunächst Hyperästhesie, dann vor allem zentral Verlust der Temperatur-, später der Berührungs- und Schmerzempfindung. Anhidrose. Nervenbeteiligung: Ausgeprägt asymmetrisch, häufig N. ulnaris. Facies antonina: Fazialisparese, Ptose, mimische Starre. Keine Beteiligung innerer Organe.

  • Minorform: Relativ stabile Form der tuberkuloiden Lepra mit gering ausgeprägten Hautveränderungen, vor allem in der Nähe von Körperöffnungen. Spontane Rückbildung ist möglich.
  • Majorform: Instabile Form. Spontanheilung ist möglich. Häufiger Übergang in Lepra lepromatosa oder in die Borderline Lepra vom tuberkuloiden Typ. Klinisch imponieren ein eingesunkenes blasses Zentrum; durch zentrifugales Wachstum mögliche Ausbildung von Ringformen der Plaques, vor allem an Gesäß, Rücken, Gesicht, um die Körperöffnungen, an dorsalen und seitlichen Extremitätenanteilen lokalisiert.

Labor

Keine oder nur wenige Bakterien nachweisbar. Leprominreaktion ist stark positiv.

Histologie

Epitheloidzellige Granulome. S.a.u. Granulom, tuberkuloides.

Therapie

Entsprechend der Lepra.

Verlauf/Prognose

Wie bei der lepromatösen Lepra kommt es zu sensorischen und motorischen Ausfällen, die sich an Paresen und sekundären Muskelatropien äußeren. Nach Abheilung der Hautläsionen können depigmentierte geringgradig atrophe Herde entstehen.  

Literatur

  1. Al-Aboud K et al. (2002) Linear cutaneous leishmaniasis occurring on a leg affected by tuberculoid leprosy. Br J Dermatol 147: 1022-1023
  2. Arif T et al. (2019) Leprosy in the post-elimination era: a clinico-epidemiological study from a northern Indian tertiary care hospital. Acta Dermatovenerol Alp Pannonica Adriat 28:7-10.
  3. Dogra S (2002) Borderline tuberculoid leprosy and alopecia areata involving scalp. Int J Lepr Other Mycobact Dis 70: 215-216
  4. Karthikeyan K et al. (2001) Borderline tuberculoid leprosy with Darier's disease. Indian J Lepr 73: 169-171
  5. Lawn SD et al. (2003) Borderline tuberculoid leprosy: an immune reconstitution phenomenon in a human immunodeficiency virus-infected person. Clin Infect Dis 36: e5-6

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 13.04.2021