Klein-Waardenburg-SyndromE70.32

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

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Synonym(e)

Klein-Syndrom; OMIM: 148820; van der Hoeve-Waardenburg-Klein-Syndrom; Van-der-Hoeve-Waardenburg-Klein-Syndrom; Waardenburg-Klein-Syndrom; Waardenburg-Syndrom Typ III

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Erstbeschreiber

Klein, 1947; Waardenburg, 1951

Definition

Seltene, autosomal-dominant vererbte, klinische Variante (WS III) von 4 genetisch differenten Hauptformen des Waardenburg-Syndroms mit der klinischen Konstellation von:

  • Weiße Stirnlocke  
  • sensoneuraler Hörverlust
  • Blepharophimose 
  • Heterochromie (evtl. strahlend blaue Iris)

S.a.u. Waardenburg-Syndrom.

Vorkommen/Epidemiologie

Prävalenz: 1-2/100.000

Ätiopathogenese

Autosomal-dominant verebt mit variabler Penetranz und Expressivität. Mutationen im PAX3-Gen (2q35–q37). Das PAX3-Gen ist ein wichtiges Regulator-Gen für die Differenzierung der Neuralleistenzellen.

Klinisches Bild

  • Integument: Hyper- oder Hypopigmentierungen im Haar- und Gesichtsbereich. Behaarungsanomalien in Form von tief gezogener Stirnhaargrenze bei relativ verdicktem Haardurchmesser sowie persistierender Lanugobehaarung (seltener). Weiterhin ist Piebaldismus mit weißer pigmentloser Haarsträhne an der Stirnhaargrenze im Bereich der Mittellinie sowie medial lokalisierten weißen Augenbrauenteilen möglich.
  • Extrakutane Manifestationen: Kongenitale Innenohrtaubheit oder hochgradige Innenohrschwerhörigkeit mit Taubstummheit. Partielle oder totale Irisheterochromie oder doppelseitige blaue Iris. Dysplasie des Interokularbereiches mit Pseudohypertelorismus durch Lateralverlagerung der inneren Augenwinkel und der Tränenpunkte (Dystopia canthi) und Verkürzung der Lidspaltenlänge (Blepharophimosis). Seltener bestehen auch zusätzlich echter Hypertelorismus und Hyperplasie des medialen Augenbrauenteiles sowie Hyperplasie des knöchernen Anteils der Nase mit breiter, hoher Nasenwurzel. Minderwuchs; Brachyzephalie mit Verkürzung des vorderen Abschnittes der Schädelbasis; Kiefer- und Zahnstellungsanomalien. Augenbeteiligung mit Hyperopie und Astigmatismus (seltener) sowie weiteren Pigmentanomalien am Augenhintergrund.

Literatur

  1. Böhm M (2015) Differenzialdiagnostik der Hypomelanosen. Hautarzt 66: 945-958
  2. Hoth CF, Milunski A, Lipsky N et al. (1993) Mutations in the paired domain of the human PAX3 gene cause Klein-Waardenburg syndrome (WS-III) as well as Waardenburg syndrome type I (WS-I). Am J Hum Genet 52: 455–462
  3. Klein D (1947) Albinisme partiel (leucisme) accompagné de surdi-mutité, d'ostéo-myodysplasie, de raideurs articulaires congénitales multiples et d'autres malformations congénitales. Arch Klaus-Stiftung 22: 336–342
  4. Waardenburg PJ (1951) A new syndrome combining development anomalies of the eyelids, eyebrows and nose root with pigmentary defects of the iris and head and with congenital deafness. Am J Hum Genet 3: 195–253
  5. Wollnik B et al. (2003) Homozygous and heterozygous inheritance of PAX3 mutations causes different types of Waardenburg syndrome. Am J Med Genet 122A: 42-45

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017