Infantiles akrolokalisiertes papulo-vesikulöses SyndromL44.4

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 15.05.2014

This article in english

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Erstbeschreiber

Crosti u. Gianotti, 1967

Definition

Der Acrodermatitis papulosa eruptiva infantilis ähnliche Hautveränderungen ohne begleitende Virushepatitis auf der Grundlage anderer Virusinfektionen bzw. vorangehender Immunstimulationen (Impfungen).

Ätiopathogenese

Unbekannt, möglicherweise infektionsallergische Dermatose polyätiologischer Genese. Insbesondere bei Epstein-Barr-Virus, Coxsackie B, Zytomegalie, Para-influenza-Virus Infektionen beschrieben. Vereinzelt Nachweis von Cocksackie-Virus A16 aus dem Rachenspülwasser oder Stuhl.

Manifestation

Im Kindesalter auftretend, vor allem in Frühjahr und Herbst. Bevorzugt sind Kleinkinder männlichen Geschlechtes im Alter von 2 bis 6 Jahren.

Lokalisation

Vor allem Wangen, Extremitäten, Palmae und Plantae, Ellenbeugen, Kniekehlen, auch Rumpf.

Klinisches Bild

Symmetrisch-exanthematische Eruptionen von halbkugeligen, sukkulenten, rosa bis purpurroten, papulösen, teilweise papulovesikulös erscheinenden Effloreszenzen mit möglicher hämorrhagischer Note. Neigung zur Konfluenz. Innerhalb weniger Tage steigen die Eruptionen von caudal nach cranial auf: Untere Extremitäten (unter Aussparung der Kniekehlen) > Gesäß > Stamm > Streckseiten der oberen Extremitäten (unter Aussparung der Armbeugen) > Gesicht unter Aussparung der Periokular- und Nasolabialregion. Polylymphadenitis, evtl. mehrere Monate anhaltend.

Histologie

Ödem im oberen Korium, spongiotische Auflockerung, Mikrobläschen, leichte Akanthose mit Hyperkeratose, Papillarkörperödem. Feingewebliches Bild einer chronischen Vaskulitis.

Differentialdiagnose

Externe Therapie

Unter blander externer Therapie, z.B. mit Lotio alba, i.d.R. Abheilung innerhalb weniger Wochen. Ansonsten symptomatische Behandlung der Virusinfektion.

Verlauf/Prognose

Meist Abheilung nach 1–2 Monaten, selten Rezidive.

Literatur

  1. Baldarini U et al. (1994) An epidemic of infantile papular acrodermatitis (Gianotti-Crosti syndrome) due to Epstein-Barr virus. Dermatology 188: 203-204
  2. Crone J et al. (2002) Acrodermatitis enteropathica-like eruption as the presenting sign of cystic fibrosis--case report and review of the literature. Eur J Pediatr 161: 475-478
  3. Crosti A, Gianotti F (1967) Infantile papular acrodermatitis and lymphoreticulotropic viruses. Minerva Dermatol 42: 264-278
  4. Haug S et al. (2002) Gianotti-Crosti syndrome following immunization. Hautarzt 53: 683-685
  5. Müller K, Heüveldop A, Schulz H (1990) Epstein-Barr-Virus-assoziiertes infantiles akrolokalisiertes papulo-vesikulöses Syndrom (Gianotti-Crosti-Syndrom). Hautnah Päd 3: 4-8
  6. Ricci G et al. (2003) Gianotti-Crosti syndrome and allergic background. Acta Derm Venereol 83: 202-205
  7. Schopf RE (1995) Gianotti-Crosti-Syndrom bei Epstein-Barr-Virus-Infektion. Hautarzt 46: 714-716
  8. Virgili A et al. (2003) Acroangiodermatitis of amputation stump. Eur J Dermatol 13: 402-403

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 15.05.2014