HyalohyphomykoseB49.0
Definition
Unter dieser Bezeichnung sind, durch zahlreiche Arten und Gattungen induzierte, seltene, meist opportunistisch auftretende Pilzinfektionen zusammengefasst, bei denen weniger der klinische Befund Krankheitsbild und Namensgebung definiert, sondern die diversen Erreger, denen "septierte transparente Hyphen ohne Eigenfarbe" gemeinsam sind. Der Begriff "Hyalophykomykose" steht im Gegensatz zur Phäohyphomykose, bei der die Hyphen durch eine Eigenfarbe (s.a. Schwärzepilze oder Dematiaceae) gekennzeichnet sind.
Erreger
Bisher wurden 20 Gattungen von Pilzen beschrieben, die als Erreger in Frage kommen. Als wichtigste Gattungen gelten:
- Scopulariopsis brevicaulis
- Beauveria
- Acremonium (s.u. Cephalosporiose)
- Paecilomyces
- Fusarium.
Vorkommen/Epidemiologie
Weltweites Vorkommen; meist als opportunistische Infektion bei Immunschwäche. Die Pilze wachsen an Pflanzen und sind teilweise apathogen, können aber auch generalisierte Mykosen verursachen.
Klinik
Unterschiedliche klinische Bilder je nach Erreger und Lokalisation der Infektion. Eine einheitliche klinische Beschreibung der Hautaffektionen ist aufgrund der unterschiedlichen Erreger nicht möglich. Klinisch wurden je nach Bestanddauer und Lokalisation rote, wenig symptomatische, glatte oder auch verruköse Papeln und Plaques, auch Ulzera beschrieben. Ein Befall innerer Organe (z.B. Lungen) ist möglich, ebenso wie septische Bilder bei immungschwächten Patienten.
Komplikation(en)/Assoziierte Erkrankungen
Systemischer Befall mit septischen Krankheitsverläufen.
Therapie
Adaptiert je nach Erreger und verursachter Erkrankung. Itraconazol: 2mal/Tag 200 mg p.o.; ggf. in Kombination mit einer 5% Imiquimod Creme (unter Folienverband). Gesamtdauer der Therapie: ca. 2-3 Monate.
Literatur
- Ajello L et al. (1984) Nomeclature of human pathogenic fungi. In: Grundlagen der Antiseptik: Verlag Volk und Gesundheit S 363-377
- Salfelder K et al. (2000) Pilzinfektionen beim Menschen. Omnimed Verlag, Hamburg, München, S. 279-280