GnathostomiasisB83.1

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

Co-Autor:Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 23.12.2020

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Synonym(e)

Subkutanes Larva migrans-Syndrom; Yangtze-Ödem

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Erstbeschreiber

Owen, 1836; Levinson, 1889

Definition

Menschliche Infektion durch den Fadenwurm (Spulwurm) Gnathostoma spinigerum und/oder Gnathostoma hispidum. Zwischenwirt der Nematoden ist ein Krebs, der von weiteren Zwischenwirten wie Frösche, Reptilien, Vögel oder kleinen Säugern gefressen wird. Endwirte sind Katzen oder Hunde. Der Mensch ist ein Fehlwirt.  

Vorkommen/Epidemiologie

Endemiegebiete sind v.a. in Südostasien, insbes. Thailand und Vietnam, in Mittelamerika ist v.a. Mexiko betroffen.  In Europa sind nur Einwanderer und Touristen betroffen.

Klinisches Bild

Einige Tage nach Verzehr von z.B. rohem Fisch (z.B: Sushi) oder rohem Froschfleisch kommt es zu Übelkeit, Magen-Darm-Schmerzen oder Fieber, verursacht durch die Migration der Larven durch die Darmwand. Die Wanderung in die Subkutis verursacht intermittierende, schmerzende oder juckende, gerötete subkutane Schwellungen (DD: Angioödem). Die Schwellungen bestehen meist mehrere Tage, aber auch bis zu 4 Wochen. Typisch ist der rezidivierende Verlauf der Erscheinungen. Die Erreger können auch in andere Organe migrieren (viszerale Larva migrans) z.B. Lunge (persistierender Husten), Muskulatur (Muskelschmerzen) Harnwegsorgane (Hämaturie), Auge oder Meningen (Meningitis). Häufig ist eine Eosinophilie des Blutes.

Labor

Larven sind in der Regel nicht nachweisbar. Nachweis von Antikörper (ELISA) gegen G. spinigerum (z.B. durch Speziallabor des Robert Koch Institutes [RKI]). Bluteosinophilie.

Therapie

Albendazol (400 mg/Tag p.o.) oder Ivermectin (0,2 mg/kg KG) für 21 Tage.

Literatur

  1. Leroy J et al. (2017) Sushi, ceviche and gnathostomiasis - A case report and review of imported infections.Travel Med Infect Dis 20:26-30.
  2. Pönninghaus J (2010) Gnathostomiasis. In: Plettenberg A, Meigel W, Schöfer H Infektionskrankheiten der Haut. Thieme Verlag Stuttgart S. 421-422

 

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 23.12.2020