Fibroblasten (von fibra=Faser und blastos=Keim oder Bildner) sind bewegliche, spindel- auch sternförmige, teilungsaktive Zellen des Bindegewebes. Ihr Zellkern ist oval, relativ großmit locker kondensierter Chromatinstruktur und deutlichen Nukleoli (hohe Stoffwechselaktivität). Fibroblasten sind mesenchymaler Herkunft und exprimieren grundsätzlich das Faserprotein Vimentin, was als Marker für ihre mesenchymale Herkunft genutzt werden kann.
Fibroblasten stellen ein Hauptbestandteil des Bindegewebes des Organismus dar und spielen eine wichtige Rolle bei der Synthese der Interzellularsubstanz, die zum Aufbau der sogenannten extrazellulären Matrix benötigt wird. Nach einem Reifeprozess entwickeln sich Fibroblasten weiter zu Fibrozyten. Sie werden dadurch bewegungsunfähig. Bei Fibroblasten und Fibrozyten handelt es sich somit um den gleichen Zelltyp mit unterschiedlichem Aktivitäts- und Reifezustand. Zu den Produkten von Fibroblasten gehören v.a. Kollagen (insbesondere die Typen I,III und V) und Strukturproteine wie Fibronectin, Laminin, Elastin. Weiterhin produzieren Fibroblasten Grundsubstanzen wie Glykosaminoglykane (z.B. Hyaluronsäure), Proteoglykan-Komplexe. Kollagene sorgen für die hohe Festigkeit der extrazellulären Matrix. Fibroblasten neben ihrer Stützfunktion noch weitere Funktionen ein.
Verteilung: Fibroblasten sind in erster Linie spezifische ortsständige Zellen des Bindegewebes. Das Bindegewebe kommt im ganzen Körper vor v.a. und gibt den Organen Halt, Festigkeit und Elastizität. Auch in der Lunge kommen Fibroblasten vor. Dort befinden sie sich in einer hochkomplexen, multizellulären Umgebung, welche im Normalfall eng an das Epithel oder Endothel angrenzt. Fibroblasten können sich aber auch aus differenzierten Bindegewebszellen, wie Knochen oder Knorpel entwickeln. Dies geschieht auf Reize, z.B. durch Verletzungen. In bestimmten Situationen können sich auch Epithelzellen zu Fibroblasten umwandeln, was als „epithelial-mesenchymale Transition (EMT)“ bezeichnet wird. Umgekehrt können sich Fibroblasten auch zu Epithelzellen transformieren (mesenchymal-epitheliale Transition - MET).
Migration: Fibroblasten können sich durch das Gewebe bewegen v.a. bei Verletzungen.