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FasciolopsiasisB66.5
Definition
Erreger
Fasciolopsis buski, größter beim Menschen vorkommender Darmegel.
Adulte: längsoval, 5-7 cm lang, 1-2 cm breit.
Lebt im Dünndarm von Mensch und Schwein.
Übertragung durch Verzehr von Zerkarien-kontaminierten Süsswasserpflanzen, Genuss von kontaminierten Salaten oder Gemüsen bzw. von Zerkarien-kontaminiertem Trinkwasser.
Das Mirazidium entwickelt sich im Wasser aus den Eiern innerhalb von 4-8 Wochen, schlüpft und dringt in kleine Wasserschnecken der Gattungen Lymnaea, Segmentina, Hippeutis und Gyraulus ein. In den Schnecken erfolgt die Entwicklung zu Zerkarien, die nach Freisetzung an den Wasserpflanzen enzystieren. Im Duodenum exzystieren die Metazerkarien und reifen zu Adulten heran.
Präpatenzzeit: ca. 3 Monate. Lebensdauer: ca. 1 Jahr.
Vorkommen/Epidemiologie
Endemisch in Zentral- und Südchina, Taiwan, Thailand, Myanmar, Laos, Bangladesh, Indien, sporadisch in Japan, Malaysia, Philippinen.
Reservoir sind Mensch und Schwein. Schnecken sind Zwischenwirte.
Die Prävalenz bei Kindern ist am höchsten.
Klinik
In der Mehrzahl der Fälle leichter und asymptomatischer Verlauf.
Typischerweise Verlauf mit Durchfällen, krampfartigen abdominellen Schmerzen vorwiegend im Epigastrium, Nüchternschmerz, Besserung der Beschwerden nach Nahrungsaufnahme.
Gelegentlich Hautbeteiligung mit akut auftretenden, lokalisierten oder generalisierten, juckenden Papeln und Quaddeln. Dauer: Etwa 1 Woche. Generalisation nach Sensibilisierung bei wiederholter Exposition ist möglich.
Die Stühle sind faulig-übelriechend, zum Teil wird unverdaute Nahrung ausgeschieden.
Bei Kindern: Gewichtsverlust, Erbrechen, Exsudative Enteropathie, enteraler Eiweißverlust, ausgeprägte Malabsorption mit Ödemen, Aszites, Ileus und Anasarka.
Diagnose
Mikroskopie mit Nachweis von gedeckelten Eiern im Stuhl.
Bei ausgeprägten Infektionen Nachweis von Adulten im Stuhl.
Differentialdiagnose
Therapie
Praziquantel (Biltricide): Einmalbehandlung mit 75 mg/kg Kg p.o. verteilt auf 3 Dosen für 1-3 Tage.
Alternativ: Niclosamid 150 mg/kg Kg p.o. bis maximal 6 g an 2 Tagen
Alternativ: Tetrachlorethylen 0,1 mg/kg Kg p.o. als ED.
Prophylaxe
Meidung des Verzehrs roher Wasserpflanzen und ihrer Früchte.
Abkochen von Wassernüssen.
Literatur
- Maclean JD (2006) Liver, lung, and intestinal fluke infections. In: Guerrant, RL, Walker, DH, Weller, PF (Eds) Tropical Infectious Diseases: Principles, Pathogens and Practice, 2nd ed., p. 1349 Churchill Livingstone, Philadelphia
- Saurabh K et al. (2017) Fasciolopsiasis in children: Clinical, sociodemographic profile and outcome.
Indian J Med Microbiol 35:551-554.