Enzephalitis, Japanische EnzephalitisA83.0

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor:Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

This article in english

Synonym(e)

Japanese encephalitis; JE

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Arbovirose (endemo-epidemische Zooanthropoonose), die durch das Japanische Enzephalitis-Virus hervorgerufen wird.

Erreger

  • Japanische Enzephalitis-Virus, zu den Flaviviridae gehörend. Bislang wurden mehrere Subtypen isoliert, davon sind bisher die Typen "Nakayama" und "JaGar-01" identifiziert worden.
  • Die Erreger sind pathogen für Schwein, Pferd und Mensch (Zwischenwirt). Vögel, Reptilien und Fledermäuse sind Reservoire. Vektor ist die Mücke (Culex- und Aedes-Arten).

Vorkommen/Epidemiologie

  • Vorkommen im tropischen Süd-Ostasien, insbes. China, Indien, Sri Lanka, Nepal, Kambodscha, Laos, Vietnam, Philippinen und nördliches Thailand. Epidemien in der Regenzeit.
  • Weltweit treten ca. 35-50.000 Fälle auf, davon verlaufen ca. 10.000 Fälle letal.

Klinisches Bild

  • Inkubationszeit: 5-15 Tage. In den meisten Fällen milder oder sogar asymptomatischer Verlauf.
  • Grippeähnliches Krankheitsbild mit Fieber, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.
  • Hautveränderungen sind selten. Gelegentlich treten parainfektiöse virale Exantheme auf.
  • Befall des Zentralnervensystem: Enzephalitis mit Bewusstseinstrübung, Krampfanfällen, Reflexstörungen, Paresen und Meningitiszeichen.

Diagnose

  • Selten Virusisolierung im Liquor lumbalis (Maximum: 4-5 Tage post infectionem).
  • Immunfluoreszenzmikroskopie: Virusantigen in Hirnmaterial.
  • ELISA oder HHT im Liquor. Kreuzreagibiltät mit anderen Flaviviridae ist zu berücksichtigen.
  • Virusanzucht.

Differentialdiagnose

Andere virale, bakterielle und parasitäre Enzephalitiden.

Komplikation(en)

Neurologische Defektheilung, Abort, Tod.

Therapie

Symptomatisch.

Verlauf/Prognose

In ca. 30% der Fälle letal verlaufend, bei einem weiteren Drittel dauerhafte neurologische Ausfälle.

Prophylaxe

  • Vakzinierung mit Totimpfstoff (nicht in Deutschland zugelassen, muss über Auslandsapotheke bezogen werden, Fa.Biken u.a.): der Impfstoff wird auf Mäusehirnen angezüchtet. Unerwünschte Nebenwirkungen: allergische Reaktionen (Urtikaria, Angioödem) bis zu 2 Wochen nach Impfung.
  • Mückenbekämpfung und -schutz.
  • Attenuierte Impfstoffe zur Prävention von Tieren.

Literatur

  1. Diagana M, Preux PM, Dumas M (2007) Japanese encephalitis revisited. J Neurol Sci 15: 165-170

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017