Dirofilariose, kutane

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 07.12.2016

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Definition

Von Stechmücken (v.a. Culex-, Aedes-,Anopheles-Arten) übertragene Infestation mit dem Hundehautwurm Dirofilario repens. Die Fadenwürmer bevorzugen in erster Linie Hunde. Nur selten wird der Mensch betroffen.

 

Erreger

Dirofilaria repens und immitis  (Hundehautwurm)

Vorkommen/Epidemiologie

Infektionen mit Dirofilario repens sind in vielen Ländern Afrikas und Asiens endemisch. In Europa sind die Parasiten im ganzen Mittelmeerraum, Protugal, auf den Kanaren, auf dem Balkan, häufig auch in Ungarn und der Ukraine vertreten. In Deutschland sind Infektionen mit Dirofilarien sehr selten. Die meisten Fälle sind importiert.  

 

Ätiopathogenese

Bei einem Mückenstich gelangen die Wurmlarven in den Wirt (Karnivoren) und entwicklen sich dort im subkutanen Gewebe (D.repens) oder in der Lungen (D.immitis) zu adulten Würmern mit beachtlicher Größe (bis zu 20cm). Die weiblichen adulaten Würmer produzieren Larven, sog. Mikrofilarien, die in den Blutstrom gelangen. Sie werden dann durch Mücken auf einen neuen Wirt übertragen.

Der Mensch ist in dieser Infektionskette ein Fehlwirt. Im Mensch kann sich der Wurm zwar entwickeln aber nicht fortpflanzen. Mirkofilarien werden im Menschen nicht gebildet. Im Regelfall stirbt der Wurm wenige Monate nach der Infektion spontan ab.    

Klinisches Bild

Uncharakteristischer Knoten in der Haut. Diagnose wird im allg. durch die Biopsie gestellt.

Therapie

Exzsion der subkutanen Raumforderung. Eine anthelmintische Therapie ist nicht notwendig.

Fallbericht(e)

Der aus der Ukraine stammende in Deutschland lebende 52-Jahre alte Patient, war zuletzt vor 3 Monaten in seiner ursprünglichen Heimat stellte sich mit einer seit 2 Wochen bestehenden (bemerkten) nur gering schmerzende Schwellung der rechten Wange vor. Vor einigen Wochen habe der Patient einmalig Fieber mit Schüttelfrost und starke Gelenkschmerzen bemerkt. Diese hätten sich unter Ibuprofen verbessert.

Sonographisch zeigte sich eine im Durchmesser 1,5 cm große, echoarme, leicht kalzifizierte Raumforderung.

Labor: Eosinophilie von 8,5%, IgE normwertig; CRP leicht erhöht. Weitere Laborparameter zeigten sich im Normbereich. Keine Filarien-typische Antikörper nachweisbar.

Therapie: Exzision des Knoten im Gesunden

Histologie: Nachweis weiblicher Nematoden im Stadium der entzündlichen Degeneration.

Verlauf: Unkomplizierte Abheilung. Keine Systemtherapie

 

Literatur

  1. Sassnau R et al.(2014) Climate suitability for the transmission of Dirofilaria immitis and D. repens in Germany. Vet Parasitol 205:239-245
  2. Tappe D et al.(2014) A case of autochthonous human Dirofilaria infection, Germany, March 2014. Euro Surveill 19:2-4.
     

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 07.12.2016