DADPS

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 31.12.2020

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Synonym(e)

Dapson; Diaminodiphenylsulfon

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Definition

Halbwertzeit

20–45 h

Wirkungsspektrum

Mycobacterium leprae, Toxoplasma gondii, Pneumocystis jirovecii.

Indikation

  • Blasenbildende Dermatosen wie Pemphigus vulgaris, Pemphigus herpetiformis, Pemphigus chronicus benignus familiaris, Schleimhautpemphigoid, Dermatitis herpetiformis.
  • Dapson ist auch bei folgenden Hauterkrankungen bei fehlender risikoärmerer Behandlungsmöglichkeit angezeigt: bullöses Pemphigoid (Monotherapie oder in Kombination mit systemischen Glukokortikoiden und Immunosuppressiva), bei seltenen Erkrankungen, wie subcornealen pustulösen Dermatosen, Erythema elevatum diutinum, Granuloma annulare, Granuloma faciale, Prurigo pigmentosa, rezidivierende Polychondritis.
  • Außerdem zugelassen für Psoriasis pustulosa sowie bullösen, urtikariellen oder ulcerösen Exazerbationen des Lupus erythematodes.
  • Einzelbefunde über positive Behandlungsergebnisse liegen vor bei Vaskulitiden und Arteriitis temporalis, wenn systemische Glukokortikoide allein nicht ausreichend wirksam sind.
  • Anwendung (Off-Label-Use) bei Lepra, Toxoplasmose (bei AIDS-Pat.), Leishmaniose, Pneumocystis jirovecii-Pneumonie (bei AIDS-Pat.).

Dosierung und Art der Anwendung

  • Lepra: 50-100 mg/Tag p.o. für 6-12 Monate.
  • Leishmaniose: Erwachsene: 50-100 mg/Tag an 6 Tagen der Woche. Kinder: 1 mg/kg KG/Tag.
  • Pneumocystis carinii-Pneumonie (PCP) Prophylaxe: 50-100 mg/Tag p.o.
  • Therapie der leichten PCP: 100 mg/Tag in Kombination mit Trimethoprim 20 mg/kg KG p.o.
  • Dermatitis herpetiformis: Initial 100-200 mg/Tag p.o. mit langsamer Dosisreduktion.
  • Bullöse Dermatose der Kindheit: Initial 50-100 mg/Tag p.o.
  • Subcorneale Pustulose: Initial 100-150 mg/Tag p.o.
  • Erythema elevatum et diutinum: Initial 100-150 mg/Tag p.o.

Merke! Vor Therapiebeginn Bestimmung der Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase.

Behandlung der Lepra nur in Kombination mit Rifampicin oder Clofazimin, da häufig sekundäre Resistenzentwicklung!

Unerwünschte Wirkungen

Methämoglobinämie; Leukopenie; Thrombozytopenie; Panzytopenie; Exantheme; Livedo reticularis, Urtikaria, Lyell-Syndrom; Stevens-Johnson-Syndrom; Erythema nodosum; Vasculitis allergica; Photodermatosen; Lupus erythematodes; periphere Neuropathien; allergische Konjunktivitis; Psychosen.

Sehr selten: Dapson-Hypersensitivitätssyndrom (meist 2-8 Wochen nach Therapiebeginn): U.a. Fieber, Arthralgien, hämolytische Anämie, Hautveränderungen (Erytheme, makulopapulöse Exantheme.

Sehr selten: Nicht-spezifische Interstitielle Pneumonie (NSIP).

Wechselwirkungen

Verstärkung der Wirkung von: Antidiabetika; Phenytoin; Methotrexat; Verstärkung der Wirkung des DADPS: Indometacin; Salicylate; Phenylbutazon.

Rezeptur(en)

Dapson kann in einer 5%igen bzw. 7,5%igen Gelzubereitung eingesetzt werden (wird in den USA unter dem Namen Aczone® für die Indikation Acne vulgaris vertrieben) . Als Rezeptur ist Dapson 5%ig in hydrophober Basiscreme DAC einfach herstellbar. Einelfallberichte liegen für die Indikationen Rosazea papulopustulosa, Dermatitis herpetiformis, Erythema elevatum diutinum, Granuloma anulare und Granuloma faciale vor (Wohlrab J et al. 2018).    

Präparate

Dapson-Fatol

Hinweis(e)

Nebenwirkungen sollen durch zusätzliche Gabe von Cimetidin, Vitamin C und Vitamin E weitgehend vermeidbar sein.

Literatur

  1. Hertl M, Schuler G (2002) Bullous autoimmune dermatoses. 1: Classification. Hautarzt 53: 207-219
  2. Semira et al. (2014) Livedo reticularis associated with dapsone therapy in a patient with chronic
    urticaria. Indian J Pharmacol 46:438-440
  3. Wohlrab J et al. (2018) Dapsone for topical use in extemporaneous preparations. J Dtsch Dermatol Ges 16:34-40. 
     

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 31.12.2020