Chemical-Peeling

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

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Synonym(e)

Chemical Peels; chemische Peels; Peeling; Peelverfahren; Schälbehandlung

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Definition

Chemoexfoliation der Haut, bei der durch kontrollierten Einsatz chemischer Noxen, z.B. Trichloressigsäure (TCA 10-35%), alpha-Hydroxysäuren wie z.B. Glycolsäure (20-70%), Milchsäure, Apfelsäure, Citronensäure, Tretinoin (meist additiv verwendet), Salicylsäure (bei extrafazialer Anwendung bis zu 50%) eine Epithelablation ohne Narbenbildung herbeigeführt wird.

Indikation

Altershaut; aktinisch geschädigte Haut; Hyperpigmentierungen; Lentigines; Milien; Acne comedonica.

Durchführung

Vorbereitung (z.B. für Glykolsäure-Peeling): 1 Woche vor Durchführung des Peelings keine externe Anwendung von Vitamin A-Säure, Enthaarungsmitteln, Gesichtsmasken, exfoliativen Schwämmen sowie keine Wachsbehandlung und Elektrolyse.

Am Tage der Behandlung: Kein Make-up/keine Kosmetika, keine Rasur/kein Aftershave!

Praktische Durchführung: Reinigung der Haut, bei tiefen Falten/Erosionen: Auftragen von Vaseline. Beginn mit 20% Glykolsäure und einer Einwirkdauer von 1-2 Min. Neutralisation mit Natriumbicarbonat oder Wasser (in der Periorbitalregion: Wasser), Einwirkdauer der Glycolsäure nach Verträglichkeit durch Patienten (Stechen, Jucken, Brennen) und Auftreten eines typischen Erythems. Wiederholung der Behandlung nach 2-4 Wochen, Steigerung von Einwirkdauer (max. 5 Minuten) und Konzentration (20%, 35%, 50%, 70%). Behandlungsdauer: Ca. 6-8 Peeling-Behandlungen.

Kontraindikation

Anamnestisch hypertrophe Narben bzw. Keloidbildung, Hypo-/Hyperpigmentierungen (postinflammatorisch), rezidivierende Herpes simplex Infektionen (ggf. Aciclovir Prophylaxe über 7 Tage, Beginn 3 Tage vor Peeling-Behandlung mit 5mal/Tag 400 mg p.o.), früher durchgeführte operative Eingriffe (6-monatiges Intervall), Bestrahlungen und Dermabrasio (3-6-monatiges Intervall), Isotretinoin-Einnahme in den letzten 6 Monaten, Kollagenosen, Photosensibilität und Allergie gegenüber Peelingsubstanz; Hauttyp IV: Gefahr der Hypo- oder Hyperpigmentierung.

Komplikation(en)

Persistierende Erytheme, persistierende Hyper-/Hypopigmentierungen, hypertrophe Narben- und Narbenkontraktionen, Erosionen und Exkoriationen, Herpes simplex Exazerbationen (Aciclovir-Prophylaxe).

Merke! Konsequenter Sonnenschutz bis 6 Wochen nach dem Peeling!

Literatur

  1. Coleman WP 3rd (2001) Dermal peels. Dermatol Clin 19: 405-411
  2. Fulton JE, Porumb S (2004) Chemical peels: their place within the range of resurfacing techniques. Am J Clin Dermatol 5: 179-187
  3. Mendelsohn JE (2002) Update on chemical peels. Otolaryngol Clin North Am 35: 55-72
  4. Monheit GD (2004) Chemical peels. Skin Therapy Lett 9: 6-11
  5. Roberts WE (2004) Chemical peeling in ethnic/dark skin. Dermatol Ther 17: 196-205
  6. Schurer NY (2003) Anti-aging. Facts and visions. Hautarzt 54: 833-888
  7. Wiest L (2004) Chemical peels in aesthetic dermatology. Hautarzt 55: 611-620

Tabellen

Peelingsubstanzen/Rezepturen

Konzentration/Inhalt

Lokalisation der Wirkung

Penetration

Baker-Gordon-Rezeptur I

(phenolhaltig, in Deutschland nicht zugelassen (Negativmonographie); Anwendung nur stationär wegen Toxizität und erhöhtem Risiko für Herzrhythmusstörungen)

Phenol. liquefact. 3,0

überwiegend dermal

tief ***

Krotonöl 3 Trp.

Aqua dest. 2,0

TCA 50% ad 100,0

Baker-Gordon-Rezeptur II

(phenolhaltig, in Deutschland nicht zugelassen (Negativmonographie); Anwendung nur stationär wegen Toxizität und erhöhtem Risiko für Herzrhythmusstörungen)

3 g Phenol 88%

überwiegend dermal

tief ***

2 g Aqua dest.

8 Trp. Hexachlorophen 0,23% in Propylenglykol

3 Trp. Krotonöl

TCA 50% ad 100,0

Jessner-Lösung-Rezeptur

Resorcin 4,2 g

überwiegend epidermal

oberflächlich *

Acid. salicyl. 4,2 g

Acid. lact. 4,2 ml

Äthanol 96% 30,0 ml

5-Fluorouracil

0,5-5%

überwiegend epidermal

oberflächlich *

Glykolsäure

8%

überwiegend epidermal

oberflächlich *

15%

überwiegend epidermal

oberflächlich *

20, 35, 50%

überwiegend epidermal

oberflächlich *

70%

dermoepidermal

mittlere Tiefe **

Isotretinoin

0,1%

überwiegend epidermal

oberflächlich *

Milchsäure

10-20%

dermoepidermal

mittlere Tiefe **

Resorcin

20-30%

überwiegend epidermal

oberflächlich *

Salicylsäure

5-10%

überwiegend epidermal

oberflächlich *

Tretinoin

0,01-0,1%

überwiegend epidermal

oberflächlich *

Trichloressigsäurelösung (TCA)

10-25%

überwiegend epidermal

oberflächlich *

35%

dermoepidermal

mittlere Tiefe **

35% + Jessner-Lösung

dermoepidermal

mittlere Tiefe **

35% + Trockeneis

dermoepidermal

mittlere Tiefe **

50-70% mehrmals

dermoepidermal

mittlere Tiefe **

* = oberflächliche Penetration (Eindringtiefe: 0,06 mm); ** = mitteltiefe Penetration (Eindringtiefe: 0,45 mm); *** = tiefe Penetration (Eindringtiefe: 0,6 mm)

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