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BrachyonychieQ84.6
Synonym(e)
Erstbeschreiber/Historie
Ronchese 1973
Definition
Hereditäre, verkürzte, plumpe Endphalanx mit verkürzter und verbreiterter Nagelplatte sowie geringer Krümmung des distalen Nagelrandes. Hierdurch entsteht ein "tennisschlägerartiges" Aussehen. In der Mehrzahl der Fälle sind nur ein- oder beide Daumen betroffen. Rackettnägel der Finger 1-4 sind selten. Koinzidenz mit systemischer Sklerodermie ist beschrieben.
Ätiopathogenese
Autosomal-dominant vererbt mit unterschiedlicher Expressivität. Brachyonychie wird auch bei Onychophagie (Nagelbeißen) beobachtet. Ofenbar können bei entsprechend disponierten Personen (Neigung zu Raynaud-Symptomatik oder Frostbeulen) wiederholte schwere Kältetraumata mit sekundären Osteolysen und Brachyonychie verbunden sein.
Manifestation
Die Brachyonychie ist die häufigste Profil-Veränderung der Nägel. Frauen sind 3mal häufiger als Männer betroffen.
Komplikation(en)/Assoziierte Erkrankungen
Berichte über Rackettnägel bei Hyperparathyreoidismus sind publiziert.
Therapie
Literatur
- Bakhach J et al. (2003) The eponychial flap: A new technique to restore the length of a short nail. J Hand Surg 28 (Suppl 1): 76
- El-Komy MH, Baran R (2014) Acroosteolysis presenting with brachyonychia following exposure to cold. J Eur Acad Dermatol Venereol doi: 10.1111/jdv.12826
- Rasi A et al. (2006) Circumscribed juvenile-onset pityriasis rubra pilaris with hypoparathyroidism and brachyonychia. Cutis 77:218-222
- Wollina U (1990) Rackettnägel aller Finger und progressive systemische Sklerodermie. Akt Dermatol 16: 175–176
- Zaun H et al. (1987) Brachyonychie unterschiedlichen Typs bei Mutter und Tochter. Hautarzt 38: 104–106