Borreliose und SchwangerschaftA62.9

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 20.10.2019

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Lyme-Borreliose und Schwangerschaft

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Erstbeschreiber

Borrelieninfektionen in der Schwangerschaft sind nicht selten. Ein Risiko wurde für den Feten bei erfolgter Infektion der Mutter (z.B. Erythema chronicum migrans) durch einige alarmierende Berichte über kindliche Missbildungen bzw. Früh- und Totgeburten im Zusammenhang mit der mütterlichen Infektion als gegeben betrachtet.

In mehreren größeren epidemiologischen Studien konnte kein erhöhtes Risiko für Missbildungen, Prämaturität, Fruchttod nachgewiesen werden. Waddell LA et al. (2018) berichteten in einem systematischen Review über die Ergebnisse von 17 epidemiologischen Studien. Die Prävalenz nachteiliger Geburtsergebnisse in einer exponierten Population (definiert als: Schwangerschafts-Borreliose, Borreliose in der Anamnese, Zeckenstiche oder Aufenthalt in einem endemischen Gebiet) wurde in 8 Studien mit Prävalenzen in einer nicht exponierten Population verglichen. Der Vergleich ergab keinen Unterschied.

Sonstige untersuchte Risikofaktoren wie: Zeitpunkt der Exposition, Dauer der erfolgten Borrelieninfektion während der Schwangerschaft, akute/ disseminierte Borreliose bei Diagnose und symptomatische Borrelieninfektion/ seropositive Frauen ohne Zeichen einer Borrelieninfektion während der Schwangerschaft waren nicht mit ungünstigen Geburtsergebnissen assoziiert.

Die Spirochäte kann jedoch diaplazentar übertragen werden. Insofern sollte ein Borrelieninfektion der Mutter stets behandelt werden (Ambros-Rudolph C 2018).

Therapie

Mittel der Wahl ist Amoxicillin. Alternativ: Cefuroxim-Axetil

Bei Allergieverdacht auf ß-Lactam-Antibiotika empfiehlt sich Azitromycin (FDA pregnancy category B).

Doxycyclin ist Mittel der 2.Wahl. Doxycyclin ist nach der 15. SSW kontraindiziert.

Literatur

  1. Ambros-Rudolph C (2018) Schwangerschaftsdermatosen. In: G. Plewig et al. (Hrsg), Braun-Falco`s Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Springer Reference Medizin. S. 1532
  2. Conforti C et al. (2019) Overview on the treatment of Lyme disease in pregnancy. G Ital Dermatol Venereol doi: 10.23736/S0392-0488.19.06396-X.
  3. Waddell LA et al. (2018) A systematic review on the impact of gestational Lyme disease in humans on the fetus and newborn. PLoS One 13:e0207067.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 20.10.2019