AnalpruritusL29.00

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 27.05.2019

This article in english

Synonym(e)

Afterjucken; Afterjuckreiz; analer Juckreiz; anogential pruritus (e); Pruritus Analpruritus; Pruritus ani

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Polyätiologisches Symptom der Analregion.

Ätiopathogenese

Häufigste Ursachen sind ein toxisches oder allergisches perianales Ekzem, Analekzem sowie eine perianal lokalisierte Psoriasis (hier auch isoliert auftretend) oder ein atopisches Ekzem. Weitere Usachen sind u.a. Irritationen durch dyspeptische Stühle, Adipositas (Schwitzen), Ektoparasitose oder mangelhafte Analhygiene. Diabetes mellitus, langzeitige externe oder interne Applikationen von Kortikosteroiden oder Antibiotika können zur Darmkandidose und sekundär zu perianalem Juckreiz führen. Pruritus ani kann auch verursacht werden durch eine relative Sphinkterinkontinenz, durch Mazerationsvorgänge infolge von Marisken, Proktitis, Abszessen, Fisteln oder auch durch Condylomata acuminata. Ätiologisch bedeutend ist v.a. bei Kleinkindern und Kindern, aber auch zunehmend bei älteren Erwachsenen, eine Oxyuriasis, wobei der Pruritus typischerweise nachts auftritt. Weniger häufig ist ein Befall der Perianalregion durch die Skabiesmilbe. Nicht ganz selten ist ein psychogener Pruritus (meist Ausschlussdiagnose bei Fehlen einer erkennbaren Ursache).

Klinisches Bild

Unterschiedliche klinische Aspekte abhängig von der Ätiologie. Meist, scharf oder unscharf begrenzte, gerötete, verdickte, lichenifizierte auch mazerierte (dann meist süßlicher Fötor) Perianalhaut mit Erosionen oder kleinherdigen Ulzera; auch Rhagadenbildungen.

Diagnose

Gezielte Abklärung der Ursache mit sorgfältiger Erhebung des Haut - und Schleimhautstatus. Zusätzlich je nach Klinik: Mykologie, Prick- und Epikutantestung, Probexzision, Bakteriologie, Abklatschpräparat auf Oxyureneier. Bei nicht eindeutiger Zuordnung des Symptoms Abklärung mittels Proktoskopie, Rektosigmoidoskopie und ggf. Koloskopie zur Abklärung eines Tumorgeschehens .

Therapie

Behandlung der Grunderkrankung (s.o.), Behandlung des Ekzems; s. unter Ekzem, Analekzem; ggf. psychotherapeutische Betreuung.

Literatur

  1. Wieshuber C et al. (2011) Oxyuren: Ursache für Pruritus ani auch bei älteren Menschen? Abstract-CD 46. DDG-Tagung:P15/25.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 27.05.2019