Allergoid

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor:Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 15.05.2014

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Definition

Durch chemische Modifikationen (z.B. durch Polymerisation, Depigmentierung) verändertes Allergen, das meist an Aluminiumhydroxid adsorbiert ist (s. Allergoidisierung). Hierdurch werden die IgE- bzw. B-Zell-Epitope des Allergens verändert oder zerstört. Dabei ändert das Molekül seine Konformation; es kommt zur Umfaltung und Oligomerisierung. Das Molekül wird nicht mehr oder nur noch in vermindertem Ausmaß von IgE-Antikörpern erkannt. Seine Allergenität wird reduziert (in Vergleichstesten mit intakten Allergenen konnte diese These nicht immer bestätigt werden). Da sich an der Aminosäuresequenz des Allergens jedoch nichts ändert, wird vermutet, dass die T-Zell-Epitope erhalten bleiben und dass somit die gewünschte Immunogenität unverändert bestehen bleibt (auch diese These wird von einigen Autoren angezweifelt).

Pharmakodynamik (Wirkung)

Antigenpräsentierende Zellen nehmen die Allergoide über unspezifische Mechanismen wie Pino- und Phagozytose auf, bauen sie in kleine Fragmente ab und präsentieren diese Oligopeptide auf ihren Oberflächen den T-Zellen. Die IgE-abhängigen Nebenwirkungen seien jedoch durch weitgehend zerstörte IgE-Epitope abgeschwächt. Die Wirksamkeit konnte inzwischen in zahlreichen In-vitro-Untersuchungen und klinischen Studien bestätigt werden.

Hinweis(e)

  • Allergoide stehen sowohl zur subkutanen Applikation als auch neuerdings als sublinguale Verabreichungsform zur Verfügung.
  • Merke! Als für die Praxis entscheidender Vorteil der Allergoide gilt: Die für die Immuntherapie (s.u. Immuntherapie, spezifische u. Immuntherapie, spezifische, orale) erforderliche Allergendosis kann gefahrloser und schneller verabreicht werden als die herkömmlicher Allergene. Eine Behandlung scheint also für die Allergiker weniger belastend und zeitaufwendig zu sein. In der Praxis konnte diese Theorie allerdings nicht aufrechterhalten werden, da auch Allergoide schwere systemische Reaktionen verursachen können.

Literatur

  1. Casanovas M et al. (2007) Safety of immontherapy with therapeutic vaccines containing depigmented and polymerized allergen extracts. Clin Exper Allergy 37: 434-440
  2. Palma-Carlos AG et al. (2006) Clinical efficacy and safety of preseasonal sublingual immunotherapy with grass pollen carbamylated allergoid in rhinitic patients. A double-blind, placebo-controlled study. Allergol Immuopathol 34: 194-198

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 15.05.2014