Ahornsirup-KrankheitE71.0

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 23.10.2017

This article in english

Synonym(e)

Ahornsirupharn-Syndrom; Keto acid decarboxylase deficiency; Leuzinose; maple syrup urine disease; MSUD; Verzweigtkettendecarboxylasemangel-Syndrom; Verzweigtkettendekarboxylasemangel-Syndrom

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Erstbeschreiber

Menkes, Hurst u. Craig, 1954

Definition

Seltene, autosomal-rezessiv vererbte Aminosäurestoffwechselstörung mit progredienten neurologischen Ausfallerscheinungen im Säuglingsalter.

Vorkommen/Epidemiologie

Inzidenz (Bundesrepublik) ca. 1/200.000 Geburten. Gehäuft in Populationen mit erhöhtem Anteil kosanguiner Verbindungen, z.B. Mennoniten (Pennsylvania, USA).

Ätiopathogenese

Genetische Defekte der gemeinsamen Decarboxylase der alpha-Ketosäuren der 3 verzweigtkettigen Aminosäuren Leucin, Isoleucin und Valin (Anreicherung in Blut und Urin).

Manifestation

Wenige Tage nach der Geburt.

Klinisches Bild

  • Im Vordergrund steht eine progrediente neurologische Symptomatik mit Trinkschwäche, Areflexie, Muskelhyper- oder hypotonie, Krampfanfällen, Spastik, schließlich Dezerebrationsstarre. Maggiartiger Geruch des Urins (ähnlich dem amerikanischen Ahornsirup).
  • Haut: Verdickt, trocken. Stumpfe, brüchige, spärliche Haare.

Diagnose

Tandem-MS. Stark erhöhte Werte von Leucin, Valin, Isoleucin und Alloisoleucin im Plasma sowie stark erhöhte Ausscheidung von 2-Oxoisocapron-, 2-Oxoisovalerian-, und 3-Oxo-3-Methylvaleriansäure und den jeweiligen Hydroxyanaloga im Urin sind beweisend für eine Ahornsirup-Krankheit.

Therapie

Lebenslange Diät mit Einschränkung der verzweigtkettigen Aminosäuren Leucin, Valin, Isoleucin (Leucinkonzentration im Plasma soll langfristig unter 4 mg/dl (300 µmol/l) liegen). Notfalltherapie: Glukoseinfusionen mit Insulin, Austauschtransfusionen, Peritonealdialyse.

Verlauf/Prognose

Dauerschäden lassen sich nur bei Therapiebeginn in den ersten Lebenstagen vermeiden. Unbehandelt Tod nach wenigen Monaten.

Literatur

  1. Ha JS et al. (2004) Maple syrup urine disease encephalopathy: a follow-up study in the acute stage using diffusion-weighted MRI. Pediatr Radiol 34: 163-166
  2. Harris RA et al. (2004) Mechanisms responsible for regulation of branched-chain amino acid catabolism. Biochem Biophys Res Commun 313: 391-396
  3. Menkes JH, Hurst PL, Craig JM (1954) A new syndrome: progressive familial infantile cerebral dysfunction associated with an unusual urinary substance. Pediatrics 14: 462-467
  4. Parmar H et al. (2004) Maple syrup urine disease: diffusion-weighted and diffusion-tensor magnetic resonance imaging findings. J Comput Assist Tomogr 28: 93-97

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 23.10.2017