AdiaspiromykoseB48.8

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor:Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

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Synonym(e)

adiaspiromycosis

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Erstbeschreiber

Emmons u. Ashburn, 1942

Definition

Bei niederen Vertebraten (Nagetieren) weltweit auftretende, für Menschen nur sehr selten infektiöse systemische Mykose der Lunge.

Erreger

Emmonsia spp., insbes. Emmonsia crescens u. Emmonsia parva. "Adiaspiromykose" leitet sich von den Konidien der Erreger (Adiakonidien) ab, die die seltene Fähigkeit besitzen, ohne Replikation bei Körpertemperaturen extensiv zu wachsen aber sich nie im Wirt zu vermehren. Vergrößerung von 1-2 μm auf 200-600 μm (E. crescens) bzw. 20-40 μm (E. parva) sowie Volumenausdehnung auf das bis 1 Mio.-fache des extrakorporalen Zustandes nach Aufnahme in die Lunge des Wirts.

Ätiopathogenese

Infektion mit Emmonsia spp. durch Aufnahme von Sporen aus dem Erdreich oder Staub über die Atemwege.

Manifestation

Meist bei Patienten mit schwerer Immunsuppression, z.B. HIV-Infizierten.

Klinisches Bild

  • Sehr selten disseminierte Verläufe außerhalb des Lungenbefalls mit Husten, leichtem Fieber, Auswurf und Atemnot.
  • Bei Hautbefall: Bevorzugt an den Extremitäten und im Gesicht einzelne oder multiple, ulzerierende, granulomatöse Papeln mit verrukös-krustöser Oberfläche sowie größere, zur Ulzeration neigende, bis in die Subkutis reichende Knoten.

Diagnose

Klinik, Röntgen-Thorax (retikulonoduläre Infiltrate), bronchoalveoläre Lavage, Lungenbiopsie, Anzucht der Erreger in Kultur aus Biopsat (typisch: Adiasporen!)

Interne Therapie

Amphotericin B (z.B. Amphotericin B) i.v. 1 mg/kg KG/Tag über 4-6 Wochen oder liposomales Amphotericin B (z.B. AmBisome) initial 1 mg/kg KG i.v.; bei Bedarf schrittweise Steigerung auf 3 mg/kg KG i.v. Alternativ: Fluconazol (z.B. Diflucan) 200-400 mg/Tag i.v. bis zum Abklingen der Infektion.

Verlauf/Prognose

Gelegentlich Spontanheilung bei guter Immunkonstitution; bei Immunsuppression oft fulminanter Verlauf.

Literatur

  1. Echavarria E et al. (1993) Disseminated adiaspiromycosis in a patient with AIDS. J Med Vet Mycol 31: 91-97
  2. Emmons CW, Ashburn LL (1942) The isolation of Haplosporangium parvum n.sp. and Coccidiodiodes immitis from wild rodents. Public Health Rep 57: 1715-1727
  3. Peres LC et al. (1992) Fulminant disseminated pulmonary adiaspiromycosis in humans. Am J Trop Med Hyg 46: 146-150
  4. Peterson SW ET AL: (1998) Molecular genetic variation in Emmonsia crescens and Emmonsia parva, etiologic agents of adiaspiromycosis, and their phylogenetic relationship to Blastomyces dermatitidis (Ajellomyces dermatitidis) and other systemic fungal pathogens. J Clin Microbiol 36: 2918-2925
  5. Turner D et al. (1999) Pulmonary adiaspiromycosis in a patient with acquired immunodeficiency syndrome. Eur J Clin Microbiol Infect Dis 18: 893-895

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017