Venöse Insuffizienz, Adipositas-assoziierteI83.-
Synonym(e)
Definition
Venöse Insuffizienz bei adipösen Patienten, hervorgerufen durch einen erhöhten intraabdominellen Druck und dem damit korrelierenden iliofemoralen Venendruck.
Ätiopathogenese
Ein Zusammenhang zwischen einem erhöhten BMI und dem sagittalen abdominellen Durchmesser, dem iliofemoralen Venendruck sowie dem Blasendruck ist nachweisbar und gut belegt. So zeigt sich bei erhöhtem BMI eine verminderte Fließgeschwindigkeit in der Vena femoralis. Die Folge sind die kutanen Veränderungen der chronischen venösen Insuffizienz wie Stauungsekzem, Dermatoliposklerose, Hyperpigmentierungen und Ulkusbildung.
Therapie
Gewichtsoptimierende Maßnahmen; suffiziente Kompressionstherapie mit wenig elastischen Materialien; symptomatische Ulkustherapie. Laut Adipositas Leitlinie wird eine Adipositas-chriurgischer Eingriff bei einem BMI>50kg/qm ohne Kontraindikation als Primärindikation gesehen.
Hinweis(e)
Die im Zusammenhang mit einer Adipositas auftretenden Ulzerationen weisen einige Besonderheiten auf. So treten sie, atypisch lokalisiert am dorsalen oder ventrolateralen Unterschenkel auf. Offenbar sind banale Traumata Ursache der Ulkusbildung.
Literatur
- Doerler M et al. (2013) Venous leg ulcer caused by obesity associated dependency syndrome case report and discussion of the pathogenesis and treatment. Phlebologie 42: 205-208
- Scholl L et al. (2017) Ulkus bei Adipositas-assoziierter chronsicher Veneninsuffizienz. Hautarzt 68: 560-565