TraubenkrautpollenallergieJ30.- H10.1 K52.1 L50.0

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

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Synonym(e)

Amb a 4; Ambrosia artemisiifolia; Short ragweed

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Einteilung

Indentifizierte und akzeptierte Allergene von Ambrosia artemisiifolia (Short ragweed):

  • Amb a 1  Pektatlyase (Majorallergen; wird als Traubenkraut-spezifischer Marker angesehen. Kreuzreaktivität mit Art v 6; >60% der Patienten mit Amb a 1-Sensibilisierung reagiert positiv auf Art v 6) 
  •  Amb a 3  Plastocyanine
  •  Amb a 4  Defensin-like protein (weist eine 69% Sequenzidentität mit Art v 1 auf; primäre Sensibilisierung eher ungewöhlich) 
  • Amb a 6  Non-specific lipid transfer protein type 1
  •  Amb a 7  Plastocyanin
  •  Amb a 8  Profilin
  •  Amb a 9  Polcalcin
  •  Amb a 10  Polcalcin-like protein (4 EF-hands)
  •  Amb a 11  Cysteinprotease

Die beschriebenen Kreuzreaktionen stellen eine gute Erklärung für die häufigen Koinzidenzen von Beifuß-und Taubenkrautallergien dar. Weiterhin bestehen Kreuzallergien zwischen Kräuterpollen und Nahrungsmitteln. Beispiel: Ragweed-Melone-Banane-Syndrom.   

Vorkommen/Epidemiologie

Ambrosia-Arten gehören zu den weltweit wichtigsten Allergieauslösern. In den USA sind etwa 10% der Bevölkerung gegen Pollen verschiedener Ambrosia-Spezies sensibilisiert.

Die Pflanze kann beim Menschen durch Pollenallergene (s.u. Pollen), aber auch durch Hautkontakt mit dem Blütenstand, heftige Typ I-Allergien auslösen. Ambrosia (Ambrosia artemisiifolia, beifußblättriges Traubenkraut, Ragweed) breitet sich zunehmend in Europa aus. Ambrosiapollen sind für ihr hohes allergenes Potential bekannt; es besteht eine Kreuzreaktivität zu Beifußpollen. Ambrosia-sensibilisierte Patienten weisen häufig polyvalente Sensibilisierungen gegen saisonale Aeroallergene auf.

In einem größeren unausgewählten Kollektiv mit allergischer Rhinokonjunktivitis einer Müncher Arbeitsgruppe, lag bei 28,3% eine Ambrosiasensibilisierung vor. > 50% der auf Ambrosia sensibilisierten Patienten waren auch auf Beifußpollen sensibilisiert. Bei etwa 25% der auf Ambrosia-sensibilisierten Patienten konnte eine klinisch relevante Allergie nachgewiesen werden.

Ätiopathogenese

Hauptallergen ist Amb a1; Kreuzreaktivitäten bestehen innerhalb der Familie der Asteracea (z.B. mit falscher Ambrosie, Kamille oder Beifuß). Weiterhin sind Kreuzreaktivitäten zu den Nahrungsmitteln Melone und Banane bekannt ( Ragweed-Bananen-Melonen-Syndrom).

Literatur

  1. Bacsi A et al. (2006) Subpollen particles of allergic proteins and oxidases. J Allergy Clin Immunol 118: 844-850
  2. Frank U et al. (2014) Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia): Wie reagieren Ambrosia Pollen auf unterschiedliche Luftverschmutzung? Ein systembiologischer Ansatz. Allergo J 23: 233 
  3. McIntyre MS et al. (2011) Ambrosiasensibilisierung in Bayern: Ergebnisse einer dreijährigen Studie zur klinischen Relevanz. Abstract-CD 46. DDG-Tagung FV02/06
  4. Wobser J et al. (2015) Welche klinische Relevanz hat eine im Hautpricktest nachgewiesene Sensibilisierung auf Ambrosiapollen? JDDG 13 (Suppl 1) 71-72

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017