Staublausallergie

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 04.03.2018

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Synonym(e)

barkflies; barklice; booklice; Bücherlaus; Papierlaus; Psocoptera, Booklouse

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Definition

Psocoptera bilden eine Klasse von mehreren Tausend, weltweit auftretenden kleinen Insekten die auch als „booklice“, Bücherläuse, Papierläuse bezeichnet werden.

Staubläuse sind  1,2 bis 2,3 mm groß, meist hell gefärbt, mit zum Teil recht langen und dünnen Antennen. Manche Psocoptera-Arten besitzen vollständig entwickelte Flügel, bei anderen Arten sind die Flügel dagegen reduziert oder fehlen gänzlich.

Staubläuse kommen werden oft in Wohnungen angetroffen. Sie saugen kein Blut, stellen daher in keine direkte Gefahr für die Gesundheit des Menschen dar. Staubläuse ernähren sich v.a. von Schimmel auf feuchten Wänden oder auf Lebensmitteln. So bilden Getreideprodukte den Staubläusen meist recht gute Lebensbedingungen, während Hülsenfrüchte, Eipulver, Nudeln oder Trockenmilch kaum befallen werden.

Erreger

Staubläuse  können in rund 1/3 aller deutschen Haushalte nachgewiesen werden. Sie finden sich häufig zwischen Büchern (Name!), an Lebensmitteln auf Getreidebasis oder hinter hellen Tapeten. Sowohl Ei- als auch Larvenentwicklung sind von Temperatur und Luftfeuchtigkeit abhängig. Ein Weibchen legt im Lauf seines Lebens ca. 100 - 110 Eier. Diese werden in Gebäuden ganzjährig produziert, so dass hier mindestens sechs bis acht Generationen pro Jahr entstehen können. Die Lebensdauer von Staubläusen beträgt etwa zehn bis zwölf Wochen. Exkremente wie auch Bestandteile toter Insekten finden sich im Hausstaub der befallenen Wohnungen.

Klinisches Bild

Staubläuse können ebenso wie Hausstaubmilben allergische Erscheinungen auslösen. In einer größeren indischen Studie wurde bei bei Pricktestungen bei 20% der Hausstauballergiker eine Reaktivität gegenüber Psocoptera-Arten nachgewiesen (Patil MP et al. 2001). Als relevantes Allergen wurde das Protein Lip b 1 isoliert (Ishibashi O et al. 2017).

Therapie allgemein

Bei einem massiven Auftreten von Staubläusen (Psocoptera) können Kontaktinsektizide eingesetzt werden, die als Wirkstoffe meist synthetische Pyrethroide enthalten. Weiterhin sollte man den Staubläuse die Nahrungsgrundlage entziehen (Entrümpeln, Entfernen von verschimmelten Nahrungsmitteln, Verstärktes Lüften und Verringern der Luftfeuchtigkeit, so dass feuchte Tapeten abtrocknen können)

Literatur

  1. Ishibashi O et al. (2017) Lip b 1 is a novel allergenic protein isolated from the booklouse, Liposcelis bostrychophila. Allergy 72:918-926.
  2. Patil MP et al. (2001) Psocoptera spp. (book louse): a major household allergen in Mumbai. Ann Allergy Asthma Immunol 87:151-155.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 04.03.2018