Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) oder auch -MAO-Inhibitoren (MAOI) gehören zu den Antidepressiva. Sie entfalten ihre Wirkung durch eine (reversible oder irreversible) Blockade der Monoaminooxidasen, wodurch sich die Konzentration von Monoaminen in Neuronen erhöht.
MAO-Hemmer werden nach zwei Aspekten unterteilt:
- Selektivität für einen Enzymtyp (selektiv oder nichtselektiv)
- und
- Reversibilität (reversibel oder irreversibel).
Reversibilität bedeutet, dass das Pharmakon nur schwach an ein oder an beide Enzyme bindet. Es gibt das Enzym spätestens mit dem Abbau des Phamakons wieder unverändert frei. Irreversible MAO-Hemmer dagegen binden die Monoaminoxodasenenzyme dauerhaft. Um ihre Wirkung aufzuheben, muss die MAO erst neu gebildet werden. Dazu benötigt der Organismus einige Wochen.
Selektive Inhibitoren der MAO-A (z. B. Moclobemid, reversibel) hemmen nur den Typ A der Monoaminoxidase. Sie zeigen eine antidepressive Wirkung und sind allgemein gut verträglich. Selektiv MAO-B-hemmende Wirkstoffe (z. B. Selegilin, Rasagilin, beide irreversibel) werden in erster Linie in der Parkinson-Behandlung eingesetzt.
Nicht-selektive MAO-Hemmer (z. B. Tranylcypromin) hemmen MAO-A und MAO-B gleichermaßen. Sie sind von hoher Wirksamkeit in der Behandlung von Depressionen und Angststörungen.