Microsporum ferrugineum
Synonym(e)
Erstbeschreiber/Historie
Georg, 1963
Definition
Langsam wachsender, anthropophiler Dermatophyt mit polymorphem Koloniehabitus der der Gattung "Microsporum“ zugehörig ist. Die Pilzkolonien sind an der Oberfläche verrukös oder samtig, rostfarben (ferru-gineum) gelegentlich auch farblos. Die Kolonien sind radiär gefaltet.
Erreger
Mikromorphologisch finden sich Hyphen mit spitzwinkeligen Verzweigungen, mitunter auch parallel angeordnet. Unter gewöhnlichen Kulturbedingungen werden weder Mikro-noch Makrokonidien gebildet. Zahlreiche Chlamydosporen sind vorhanden.
Vorkommen/Epidemiologie
V.a. im afroasiatischen Raum mit Endemiegebieten in Japan und im westlichen Afrika, ferner in Osteuropa und auf dem Balkan. Kein Vorkommen bei Tieren bekannt.
Klinik
Die Inkubationszeit betragt 1-3 Wochen. Microsporum ferrugineum befällt die Hautoberfläche, v.a jedoch Haare und Nägel (Tinea capitis, Tinea corporis, Tinea barbae, Tinea unguium). Der vom Piz sezernierte Keratinasen, Proteasen und Peptidasen bauen Keratin zu Aminosäuren ab, die der Erreger für seinen eigenen Stoffwechsel nutzt.
Diagnose
Klinisches Bid; Nachweis kleiner kettenförmiger Pilzzellen am Haarschaft sowie die typische Kultur.
Hinweis(e)
M. ferrugineum ist möglicherweise eine sporenlose Variante von Microsporum canis.
Literatur
- Kobylak N et al. (2016) PCR and real-time PCR approaches to the identification of Arthroderma otae species Microsporum canis and Microsporum audouinii/Microsporum ferrugineum. J Eur Acad Dermatol Venereol 30:1819-1822.
- Wisuthsarewong W et al. (2005) Treatment of tinea capitis caused by Microsporum ferrugineum with itraconazole. J Med Assoc Thai 88 Suppl 8:S72-97.
- Wisuthsarewong W et al. (1996) Outbreak of Tinea capitis caused by Microsporum ferrugineum in Thailand. Mycopathologia 135:157-161.