Kaliumdichromat

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 15.12.2016

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Synonym(e)

Chrom

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Allgemeine Information

Bewertung von Dichromat hinsichtlich der Auswirkung einer Allergie auf die Minderung der Erwerbsfähigkeit:

Dichromate (Chrom VI-Verbindungen) sind wegen der häufig guten Wasserlöslichkeit und guten Penetration durch die Epidermis die allergologisch wichtigsten Chromverbindungen.

Relevante berufliche Expositionen:

  • Baugewerbe: Arbeiten mit Zement, Mörtel und Beton. Die bei weitem häufigste Quelle einer beruflich erworbenen Chromat-Sensibilisierung ist der Umgang mit nassem Zement. Insgesamt sind chromathaltige Zemente und Produkte immer noch so weit verbreitet, dass dieser Berufszweig für einen Chromatallergiker als verschlossen angesehen werden muss.
  • Lederindustrie: Gerbung. Chrom VI kommt in 16% der Lederprodukte vor und zwar insbes in Handschuhen, Rucksäcken, Taschen, Schuhen   
  • Metallverarbeitung: Galvanik, Verchromung, Chromatierung, elektrolytisches Plattieren, Umgang mit Korrosionsschutzmitteln, Schweißrauche beim Schweißen von Chrom-Stahl-Legierungen, Gießerei (Formsand), Automobilindustrie (Korrosionsschutzmittel, Lacke).
  • Holzverarbeitende Industrie: Chromathaltige Holzschutzmittel haben eine abnehmende Bedeutung, sind aber im industriellen Bereich noch anzutreffen.
  • Lack- und Farbindustrie: Chrompigmente haben eine stark abnehmende Bedeutung.
  • Als die wichtigsten Berufsgruppen sind zusammenfassend hervorzuheben: Betonarbeiter, Farb- und Lackhersteller, Färber, Feuerwerksartikelhersteller, Fliesenleger, Galvaniseure, Gerber, Graveure, Holzbearbeiter, Keramik-Hersteller, Lederverarbeiter, Maurer, Metallbearbeiter, Pelzbearbeiter, Schweißer, Tonbandhersteller, Verchromer.

Auswirkung einer Allergie: Für einen hochgradig gegen Chromate Sensibilisierten sind alle genannten Berufszweige als verschlossen anzusehen. Die Auswirkungen einer Allergie sind in einem solchen Fall als "schwerwiegend" anzusehen. Der klinische Verdacht auf eine hochgradige Sensibilisierung kann durch Epikutantestung mit einer Verdünnungsreihe bestätigt werden. Sofern die Sensibilisierung im individuellen Einzelfall nicht so stark ausgeprägt ist, dass bereits der Kontakt mit wenigen ppm Chromat zu einem Rückfall des allergischen Kontaktekzems führt, kann die Auswirkung als "mittelgradig" eingestuft werden.

Cave! Das Tragen von chromgegerbten Lederhandschuhen oder Sicherheitsschuhen ist als mittelbare berufliche Expositionen bei zahlreichen weiteren Tätigkeiten mit zu berücksichtigen!

Literatur

  1. Diepgen TL et al. (2005) Evidenzbasierte Beurteilung der Auswirkung von Typ-IV-Allergien bei der Minderung der Erwerbsfähigkeit - Begutachtung berufsbedingter Hautkrankheiten. Hautarzt 56: 207-223
  2. Diepgen TL, Dickel H, Becker D, Blome O, Geier J, Schmidt A, Schwanitz HJ, Skudlik C, Wagner E, für die Arbeitsgruppe "Bewertung der Allergene bei BK 5101" der ABD in der DDG (2002) Beurteilung der Auswirkung von Allergien bei der Minderung der Erwerbsfähigkeit im Rahmen der BK 5101. Teil I: Acrylate/Methacrylate, Epoxidharz-Systeme, Formaldehyd, Dichromat, Kolophonium, Latex, Nickel, p-Phenylendiamin. Dermatol Beruf Umwelt 50: 139-154
  3. Geier J, Lessmann H, Becker D, Dickel H, John SM, Mahler V, Rogosky E, Skudlik C, Wagner E, Weisshaar E, Diepgen TL, für die Arbeitsgruppe "Bewertung der Allergene bei BK 5101" der Arbeitsgemeinschaft für Berufs- und Umweltdermatologie in der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (2008) Formaldehydabspalter. [Formaldehyde releasers]. Dermatol Beruf Umwelt 56: 34-36

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