Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

This article in english

Synonym(e)

GM-CSF

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Der Granulozyten-Monozyten-Kolonie-stimulierende Faktor, kurz GM-CSF (engl. granulocyte macrophage colony-stimulating factor), CAS-Nummer: 83869-56-1, ist ein Glykoprotein, das von dem CSF2-Gen kodiert wird, das auf  Chromosom 5 132.07-132.08 lokalisiert ist.  

Allgemeine Information

GM-CSF  wird von T-Lymphozyten , Mastzellen, NK-Zellen, Endothelzellen , Fibroblasten, Mitogen-stimulierten B-Zellen und LPS-stimulierten Makrophagen gebildet (Shi Y et al. 2006). GM-CSF induziert die Differenzierung, Proliferation, Aktivierung und Reifung von Makrophagen und dendritischen Zellen. Diese Immunreaktionen sind notwendig für die Induktion von Th1-Zellfunktionen und für Funktionen zytotoxischer T-Lymphozyten.

Unter dem Einfluss von GM-CSF differenzieren Monozyten zu GM-CSF-Makrophagen, die ihrerseits durch die Wirkung von Interferon gamma und LPS zu CD16-positiven GM1-Makrophagen ausreifen (s.u. Makrophage). GM-CSF ist ein Teil der Immunantwort auf Antigene und Mitogene. Weiterhin stimuliert das Zytokin das Wachstum von einigen epithelialen Zellen und Osteoklasten. 

Hinweis(e)

Die hämatopoetischen und nicht-hämatopoetischen Eigenschaften von GM-CSF bewirken pro-inflammatorische und immunregulatorische Antworten, die bei Autoimmunerkrankungen (z.B. beim M. Crohn - Däbritz J 2014-) und Tumorerkrankungen therapeutisch genutzt werden können. GM-CSF-Defizite können zu verschiedenen immunologischen Dysfunktionen führen (Francisco-Cruz A et al. 2014). Bei der multiplen Sklerose fungiert GM-CSF als aktivierender Faktor für die Entstehung von autoimmunen Entzündungsreaktionen. Es begünstigt u.a. die Invasion zytotoxischer Makrophagen in das Zentralnervensystem.   

Rekombinant hergestellter GM-CSF sind als Sargramostim und Molgramostim bezeichnet. Die Hautindikation liegt bei der Behandlung von Neutropenie nach Radio- oder Chemotherapie oder bei neutropenischen AIDS-Patienten (Shi Y et al. 2006). 

Literatur

  1. Däbritz J (2014) Granulocyte macrophage colony-stimulating factor and the intestinal innate immune cell homeostasis in Crohn's disease. Am J Physiol Gastrointest Liver Physiol 306: 6455-6465. 
  2. Francisco-Cruz A et al. (2014) Granulocyte-macrophage colony-stimulating factor: not just another haematopoietic growth factor. Med Oncol 31:774.
  3. Mellstedt H et al. (1999) Augmentation of the immune response with  granulocyte-macrophage colony-stimulating factor and other hematopoietic growth factors. Curr Opin Hematol 6:169-175.
  4. Shi Y et al. (2006) Granulocyte-macrophage colony-stimulating factor (GM-CSF) and T-cell responses: what we do and don't know. Cell Res 16:126-133. 
  5. Singh VK et al. (2015) Colony-stimulating factors for the treatment of  the hematopoietic component of the acute radiation syndrome (H-ARS): a review. Cytokine 71:22-37 

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017