Gastrointestinale AllergieT78.1

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 12.05.2017

This article in english

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Bei gastrointestinalen Allergien handelt es sich um allergische Erkrankungen (Nahrungsmittelallergien), die sich im Gastrointestinaltrakt manifestieren. Sie zeigen sich in unspezifischen Symptomen wie beispielsweise Blähungen, Flatulenz und Diarrhö. Gastrointestinale Allergien müssen differenzialdiagnostisch untersucht werden um sie von Nahrungsmittelintoleranzen und entzündlichen oder funktionellen Darmerkrankungen abgrenzen zu können.

Vorkommen/Epidemiologie

Die Prävalenz von Nahrungsmittelallergien ist in den ersten beiden Lebensjahren eines Menschen am höchsten und nimmt dann ab. Abhängig von der Art der Allergie, verschwinden sie bis zum 6. Lebensjahr oft ganz (Allergien gegen Milch, Weizen und Eier verschwinden, während Allergien gegen u.a. Nüsse, Fisch und Krustentiere zumeist bestehen bleiben).

Sichere Angaben zu Prävalenzen von Nahrungsmittelallergien sind schwierig, neueren Analysen zufolge sind 4 bis 6 % der Kinder und 1 bis 2 % der Erwachsenen betroffen. Es ist zu vermuten, dass die Prävalenz von Nahrungsmittelallergien in den letzten 20 Jahren zugenommen hat.

Ätiopathogenese

Nahrungsmittelallergien sind Unterverträglichkeitsreaktionen die immunologisch vermittelt und individuell auftreten. Bei einer IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergie erfolgt eine klinisch stumm verlaufende Sensibilisierungsphase, die in der Bildung von allergenspezifischem IgE mündet. Auch eine Störung der gastrointestinalen Barriere kann bei der Entwicklung einer Nahrungsmittelallergie eine Rolle spielen. 

Klinisches Bild

Die Symptome einer IgE-vermittelten Reaktion treten meist Minuten bis Stunden nach Aufnahme der allergenen Substanz auf, Verzögerungen entstehen durch die Zeit des Transfers. Symptome des Gastrointestinaltraktes sind Übelkeit, Schmerzen, Erbrechen, Diarrhö, Reflux und eine abdominale Kolik.

Diagnose

Zur Diagnose einer gastrointestinalen Allergie sollten andere gastrointestinale Erkrankungen ausgeschlossen werden. Darüber hinaus muss eine ausführliche Anamnese erfolgen und die allergische Prädisposition des Patienten und Familienmitglieder 1. Grades abgeklärt werden.
Patienten sollten während dieser Phase ein Ernährungsprotokoll samt auftretender Beschwerden führen. Abschließend folgen Allergietests und die Messung von spezifischem IgE im Serum.

Differentialdiagnose

Eine Abgrenzung zu Nahrungsmittelintoleranzen und –malabsorbtionen, die nicht immunologisch vermittelt sind, ist notwendig. Zudem müssen (angeborene) Stoffwechselerkrankungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und Zöliakie diagnostisch ausgeschlossen werden.
Differenzialdiagnostisch sind darüber hinaus eosinophile Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts zu beachten. Weitere Ursachen für klinische Symptome des Gastrointestinaltrakts sind das Dumpingsyndrom, eine infektiöse Enteritis, Kolitis, Porphyrie, exogene Toxine, das Reizdarmsyndrom und pseudoallergische Reaktionen.

Therapie

Die Behandlung einer gastrointestinalen Allergie setzt sich aus den Bausteinen der Ernährungstherapie, medikamentösen und der Immuntherapie zusammen. Dabei ist es wichtig, vor allem die Symptomauslöser zu identifizieren.

 

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 12.05.2017