FleischallergieT78.1

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 22.12.2018

This article in english

Synonym(e)

Allergie auf Fleisch; Fleisch-Allergie

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Aus allergologischer Sicht gilt Fleisch als eher unbedenklich. Dennoch ist die Fleischallergie bei steigendem Fleischkonsum in Europa in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzen. Sie können durch Sensibilisirungen gegen Serumalbumine entstehen. Auf Grund der hohen Kreuzreaktivität genügt meist eine IgE-Bestimmung auf ein repräsentatives Serumalbumin z.B. Fel d 2 (Katze) oder Bos d 6 (Rind). 

Vorkommen/Epidemiologie

Von allen diagnostizierten Nahrungsmittelallergien wird der Anteil an Fleischallergien zwischen 0,5% und 8% angegeben. Zu berücksichtigen ist die eingeschränkte Datenlage. Es bestehen kaum epidemiologische Untersuchungen an größeren Patientenkollektiven. Ein Großteil der verfügbaren Literatur besteht aus Kasuistiken und kleinen Fallserien.

Ätiopathogenese

Die Allergene sind bisher noch unzureichend charakterisiert. Serumalbumin und Immunglobuline gehören in Hühner-, Rind- und Schweinefleisch zu den häufigsten Allergenen und kommen in allen Geweben und Sekreten vor. Als weitere Allergene sind bekannt Myoglobin, α-Parvalbumin, α-Galactose und möglicherweise Hämoglobin. S.a. Fleischallergie vom verzögerten Typ.

Manifestation

Ein Auftreten ist sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter möglich.

Klinisches Bild

Die Symptome können sich als Nahrungsmittelallergie wie für eine Typ I-Allergie typisch gastrointestinal, an den oberen und unteren Atemwegen (Rhinitis, Larynxödem, Asthma) und an der Haut ( Urtikaria, Angioödeme) bis hin zur lebensbedrohlichen Anaphylaxie manifestieren. Ein Einzelfall eines letalen Verlaufes ist beschrieben. Eine besondere Bedeutung ist der Fleischallergie bei beruflicher Fleischexposition (s.u. Berufserkrankung) beizumessen. Zum einen können durch gehäuften kutanen Kontakt Typ IV-Sensibilisierungen im Sinne einer Proteinkontaktdermatitis entstehen. Zum anderen können durch aerogene Allergenverbreitung bei der Arbeit mit rohem Fleisch auch generalisierte Symptome im Sinne einer Typ I-Allergie auftreten.

Diagnose

  • Genaue Anamneseerhebung, ggf. Führung eines Tagebuchs
  • Pricktest mit kommerziell erhältlichen Fleischlösungen, Prick-to-Prick mit nativem Fleisch (CAVE: Beurteilung von Hauttestungen mit nativem Fleisch sind aufgrund der Hitzelabilität vieler Fleischallergene schwierig; so zeigen sich häufig in den Hauttestungen latente Sensibilisierungen ohne klinische Relevanz.)
  • Bestimmung spezifischer IgEs auf Fleischproteine im Blut
  • Doppelblinder Placebo-kontrollierter oraler Provokationstest mit Fleisch (Goldstandard)

Literatur

  1. Hemmer W. et al. (2011) Fleischallergie. Allergologie 34: 373-387
  2. Worm M et al. (2016) Leitlinie zum Mangement IgE-vermittelter Nahrungsmittelallergien. Allergologie 39: 302-344

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 22.12.2018