CCL15

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017

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Synonym(e)

CC-chemokine ligand 15; Chemokine CC-2; Chemokine (C-C Motif) Ligand 15; HCC-2; HMRP-2B; Leukotactin 1; Leukotactin-1; LKN-1; Macrophage Inflammatory Protein 5; Member 15; MIP-1 Delta; MIP-5; MRP-2B; NCC3; SCYA15; Small Inducible Cytokine Subfamily A (Cys-Cys); SY15

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Definition

Chemokine, eine Untergruppe der Zytokine, sind kleine (Größe zwischen 8 und 10 kDa), chemotaktisch wirksame Proteine (Signalproteine). Sie sind bei allen Vertebraten, bei einigen Virusarten und Bakterien verbreitet. Beim Menschen sind derzeit etwa 50 Chemokine bekannt.  Ein stark konserviertes Strukturmerkmal aller Chemokine ist eine fixe Gruppe von Cysteinresten, die über 1 oder 2 Disulfidbrücken stabilisiert wird.  Diese strukturelle Schlüsselstellung im Molekül ist für ihre fixe 3-dimensionale Struktur verantwortlich.

Bei den CC-Chemokinen folgen die Cysteine direkt aufeinander (s. Abb.), bei den CXC-Chemokinen sind sie  (CC = Akronym für Cystein-Cystein) durch 1, bei den CXXXC-Chemokinen durch  3 andere Aminosäure getrennt. Chemokine werden von einer Vielzahl von Immunzellen produziert und sezerniert. Sie vermitteln ihre Signale über Bindung an Chemokin-Rezeptoren via G-Proteine. Einige Chemokine wirken proinflammatorisch, andere wirken regulativ bei Entstehung und Homöostase von Geweben.

CCL15, auch Leukotactin oder CC-chemokine ligand 15 (engl.) genannt,  ist kleines ein Zytokin aus der CC-Chemokine-Familie, das von dem CCL15-Gen kodiert wird, das beim Menschen auf dem Chromosom 17 in Nachbarschaft des CCL14 Gens lokalisiert ist. CCL15 wird von Dünndarm-und Colonzellen, von Zellen des hepatozellulären (C22.0) und Zellen des follikulären Schilddrüsenkarzinom (C73). Weiterhin sind die sog. „Airway smooth muscle cells“, die glatten Muskelzellen der Atemwege und basophile Granulozyten bedeutende Quellen von CCL15.  

Allgemeine Information

CCL15 wirkt über den CCR1- and den CCR3-Rezeptor chemotaktisch  auf neutrophile und eosinophile Granulozyten, auf Monozyten/Makrophagen und T-Lymphozyten.  Das Chemokin nimmt eine pathogenetische Rolle beim Asthma bronchiale ein. Omalizumab inhibiert die Produktion von CCL15.

CCL15 wird weiterhin von Hepatozyten sowie  Zellen des hepatozellulären Karzinoms exprimiert. Der Serumspiegel dieses Chemokins könnte als wichtiger diagnostischer und prognostischer  Marker für diesen Tumor in Frage kommen.

CCL15 wird in hoher Konzentration im follikulären Schilddrüsenkarzinom (C73), in geringer Konzentration im follikulären Schilddrüsenadenom exprimiert. Es wird  vermutet, dass CCL15 verantwortlich ist für die Infiltration des Tumorparenchyms durch TAMs (Tumor-assoziierte Makrophagen).

 

Literatur

  1. Huang FJ et al. (2016) Follicular thyroid carcinoma but not adenoma recruits tumor-associated macrophages by releasing CCL15. BMC Cancer 16:98. 
  2. Joubert P et al. (2012)  Expression and regulation of CCL15 by human airway smooth muscle cells. Clin Exp Allergy 42:85-94.
  3. Li Y et al. (2016)  CCL15 overexpression predicts poor prognosis for hepatocellular carcinoma. Hepatol Int 10:488-492. 
  4. Pardigol et al. (1998)  HCC-2, a human chemokine: gene structure, expression pattern, and biological activity. Proc. Natl. Acad. Sci. 95: 6308-6313.
  5. Shimizu Y et al. (2012) CC-chemokine CCL15 expression and possible implications  for the pathogenesis of IgE-related severe asthma. Mediators Inflamm 2012:475253.
  6. Youn et al. (1997)  Molecular cloning of leukotactin-1: a novel human beta-chemokine, a chemoattractant for neutrophils, monocytes, and lymphocytes, and a potent agonist at CC chemokine receptors 1 and 3. J Immun 159: 5201-5205. 

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Zuletzt aktualisiert am: 24.10.2017