IFNAR1-Gen

Zuletzt aktualisiert am: 18.08.2023

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Synonym(e)

Alpha-Type Antiviral Protein; Beta-Type Antiviral Protein; CRF2-1; Cytokine Receptor Class-II Member 1; Cytokine Receptor Family 2 Member 1; IFNalpha/Beta Receptor 1; IFN-Alpha/Beta Receptor 1; IFN-Alpha-REC; IFNAR; IFNBR; IFN-R-1; IFRC; Interferon Alpha And Beta Receptor Subunit 1; Interferon (Alpha, Beta And Omega) Receptor 1; Interferon Alpha/Beta Receptor 1; Interferon-Alpha/Beta Receptor Alpha Chain; Interferon-Beta Receptor 1; Interferon Receptor 1; Type I Interferon Receptor 1

Definition

Das vom IFNAR1-Gen (IFNAR1 steht für „Interferon alpha und beta receptor Subunit 1“) kodierte Protein ist ein Membranprotein vom Typ I, das eine der beiden Ketten eines Rezeptors für die Interferone alpha und beta bildet. Es ist auf Chromosom 21q22.11 lokalisiert und gehört zur Familie der Typ-II-Zytokinrezeptoren.

Die phyiologische Bindung von Interferon Typ I an das Rezeptorprotein aktiviert die JAK-STAT-Signalkaskade und löst die Tyrosinphosphorylierung einer Reihe von Proteinen aus, darunter JAKs, TYK2, STAT-Proteine sowie die IFNR-Alpha- und Beta-Untereinheiten selbst. Das Rezeptorprotein fungiert als antiviraler Faktor.

Zu den assoziierten Signalwegen gehören Toll-Like-Rezeptor-Signalwege und Zytokin-Signalwege im Immunsystem.

Allgemeine Information

Die von diesem Gen kodierte „Interferon Alpha und Beta Receptor Subunit 1“ funktioniert im Allgemeinen als Heterodimer mit IFNAR2. Bemerkenswerterweise kann das kodierte Protein selbst einen aktiven IFNB1-Rezeptor bilden und eine Signalkaskade aktivieren, die keine Aktivierung des JAK-STAT-Signalwegs beinhaltet .

Offenbar spielt die IFN-alpha-Rezeptorexpression bei der Entwicklung von CIN eine Rolle, da Frauen ohne CIN oder HPV-eine höhere IFN-alpha-Rezeptorexpression aufwiesen als solche mit CIN (Tirone NR et al. 2009).

Mutationen im IFNAR1-Gen sind mit schweren viralen Infekten assoziiert (Bastard P et al. 2021).  Die Nonsense-IFNAR1-Variante/p.Glu386* kodiert für ein verkürztes Protein, das an der Zelloberfläche fehlt und funktionslos ist. Die Fibroblasten der Patienten reagieren nicht auf Typ-I-IFNs (IFN-α2, IFN-ω oder IFN-β). Der vererbte IFNAR1-Mangel wird gehäuft bei Personen polynesischer Abstammung beobachtet (Bastard P et al. 2022). 

Weiterhin scheint eine Mutation im IFNAR1-Gen eine ätiologische Rolle bei einem vaskulären Systemerkrankung, der Köhlmeier-Degos-Krankheit zu spielen. 

Literatur
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  1. Bastard P et al. (2021) Herpes simplex encephalitis in a patient with a distinctive form of inherited IFNAR1 deficiency. J Clin Invest 131:e139980.
  2. Bastard P et al. (2022) A loss-of-function IFNAR1 allele in Polynesia underlies severe viral diseases in homozygotes. J Exp Med 219:e20220028.
  3. Bucciol G et al. (2023) Human inherited complete STAT2 deficiency underlies inflammatory viral diseases. J Clin Invest 133 :e168321.
  4. Uzé G et al. (1990) Genetic transfer of a functional human interferon alpha receptor into mouse cells: cloning and expression of its cDNA. Cell 60:225-234.
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