Tripe palms

Co-Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 01.12.2022

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Synonym(e)

Acanthosis palmaris; erworbene; Pachydermatoglyphie,

Erstbeschreiber

Jacqueline Clarke, 1977

Definition

Mit Tripe palms wird eine sehr seltene, paraneoplastische Hauterkrankung bezeichnet, die die Handflächen und Fußsohlen betrifft. Sie ist durch verdickte Haut gekennzeichnet, die der "Magenschleimhaut" einiger Tiere ähnelt. Tripe palms treten in etwa 7 von 10 Fällen gleichzeitig mit einer Acanthosis nigricans "maligna" auf. Tripe palms stehen häufig in Verbindung mit internen Malignomen, gehören somit zu den paraneoplastischen Syndromen.

 

Vorkommen/Epidemiologie

Männern> Frauen

Ätiopathogenese

Ein erhöhter epidermaler Wachstumsfaktor im Serum wurde bei einem Patienten mit TP und Bronchialkarzinom beschrieben (Douglas F et al.1994). In den meisten Fällen (90 %) sind die TP mit einem zugrunde liegenden internen Malignom verbunden, entweder allein oder in Kombination mit Acanthosis nigricans . Die Hautveränderungen können der Diagnose des Primarius vorausgehen oder sich während der Erkrankung entwickeln. Aus der vorliegenden Literatur geht hervor, dass die TP in 77 % der Fälle mit Acanthosis nigricans  assoziiert ist, während sie in 23 % der Fälle allein auftritt.

Die häufigsten assoziierten Neoplasmen sind Lungen- und Magenkarzinome, gefolgt von Speiseröhre, Rektum, Bronchien, Harnwegen, Pankreas, Ovarien, Gallengängen, Schilddrüse, Gebärmutter, Leber, Nieren und Brust (Barman B et al. (2019).

Tripe palms werden sind auch mit anderen nicht-neoplastischen Erkrankungen assoziiert:

  • Bullöses Pemphigoid
  • Psoriasis
  • Exfoliative Dermatitis.

Pathophysiologie

Die Pathogenese der malignen AN ist nach wie vor unklar. Ein derzeitiger hypothetischer Mechanismus ist die Sekretion großer Mengen an vom Tumor stammenden Wachstumsfaktoren, insbesondere des transformierenden Wachstumsfaktors-α (TGF-α), der als Schlüsselzytokin die epidermale Zellproliferation über verschiedene Wachstumsfaktorrezeptoren wie den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor oder den insulinähnlichen Wachstumsfaktorrezeptor vermittelt.

Klinisches Bild

Typischerweise weisen Patienten mit Tripe palms eine flächig verdickte Haut an den Handflächen auf (Palmarkeratose). Die Verdickung verleiht der Haut oft eine gelbe Färbung. Auch die Fußsohlen können betroffen sein. Weiterhin können Juckreiz, multiple schnell wachsende seborrhoische Keratosen (Syndrom von Leser-Trélat) assoziiert sein.

Differentialdiagnose

  • Akrokeratose paraneoplastica
  • Akromegalie
  • Hypertrophe pulmonale Osteoarthropathie
  • Pachydermoperiostose
  • Palmoplantare-Keratosen
  • Schilddrüsenakropathie.

Hinweis(e)

In der medizinischen Fachliteratur sind etwa 100 Fälle von Tribe palms beschrieben.

Literatur
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  1. Barman B et al. (2019) Tripe Palms and Acanthosis Nigricans: A Clue for Diagnosis of Advanced Pancreatic Adenocarcinoma. Indian Dermatol Online J  10: 453–455.
  2. Abreu Velez AM et al. (2010) Diagnosis and treatment of cutaneous paraneoplastic disorder. Dermatol Ther 23:662–75.
  3. Cohen PR et al.(1993) Tripe palms and cancer. Clin Dermatol. 11:165–73.
  4. Chu AC et al. (2016) Acquired disorders of epidermal keratinization. In: Griffiths CEM, Barker J, Bleiker T, Chalmers R, Creamer D, editors. Rook's Textbook of Dermatology. 9th ed. Vol. 4. Hoboken, NJ: Wiley-Blackwell publication 87.2–87.5.
  5. McGinness J et al. (2006) Malignant acanthosisnigricans and tripe palms associated with pancreatic adenocarcinoma. Cutis. 78:37–40.
  6. Douglas F et al.(1994) Elevated levels of epidermal growth factor in a patient with tripe palms. Br J Dermatol130:686–687.
  7. Sinha S et al. (2007) Juvenile acanthosis nigricans. J Am Acad Dermatol 57:502–508.

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