Tinea faciei B35.06

Autoren: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Meerschweinchenpilz; zoophile Tinea

Definition

Manifestationsform einer zoophilen Dermatophyten-Infektion mit wenig entzündlichen oder stärker entzündlichen, scheibenartigen, erythematösen Herden im Gesicht. 

Erreger

Neben zoophilen Dermatophyten (v.a. T. mentagrophytes, M. canis) v.a. der anthropophile T. rubrum.

Manifestation

Kinder zwischen dem 5-10 LJ, auch Jugendliche

Klinisches Bild

Meist uncharakteristische (üblicherweise "steroidal" vorbehandelte), 0,5-5,0 cm große, rote aber auch rot-braune, schuppende, meist juckende, ggf. auch nässende, nur mäßig  elevierte, randbetonte Plaques.  

Diagnostisch wegweisend sind eingestreute 0,2-0,4 cm große, rote follikuläre Papeln oder auch Papulopusteln.

Bei einzelnen Patienten können jedoch auch hoch rote, flächig elevierte Plaques imponieren, meist durchsetzt mit follikulären Pusteln.

Haare lassen sich in diesen Plaques leicht extrahieren. Diese zeigen im Nativpräparat eine Manschette von Hyphen und Sporen.

Häufig sind Tineaherde auch an anderen Hautpartien nachweisbar (z.B. Tinea corporis et  faciei).

Therapie

Entsprechend der Tinea corporis.

Hinweis(e)

Erfahrungsgemäß ist eine systemische Therapie notwendig (z.B. Terbinafin). Es empfiehlt sich nach Nagelmykosen zu suchen ("Autoinokulation").

Bei Kindern Tierkontaktanamnese! Cave infizierte "Kuscheltiere".   

Literatur
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  1. Czaika VA (2013) Misdiagnosed zoophile tinea faciei and tinea corporis effectively treated with isoconazole nitrate and diflucortolone valerate combination therapy. Mycoses 56 Suppl 1:26-29
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  6. Viera MH et al. (2013) Inflammatory tinea faciei mimicking Sweet's syndrome. Actas Dermosifiliogr 104:75-76

 

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